Die Landeszentrale in Berlin

50 Jahre Provisorium und Umzug nach Berlin

Am 19. September 1945 errichtete die US-Militärregierung das Land Hessen in seinen heutigen Grenzen. Am 1. Dezember 1946 stimmten die Bürgerinnen und Bürger in einer Volksabstimmung der seither geltenden demokratischen Landesverfassung zu. Von 1945 bis 1949 war die Hessische Landesvertretung beim „Länderrat“ in Frankfurt am Main angesiedelt.

1949 wechselten die ersten Mitarbeiter nach Bonn, das - zur Enttäuschung Hessens anstelle von Frankfurt am Main - im Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat mit knapper Mehrheit zur vorläufigen Bundeshauptstadt ausgewählt worden war.

Die Landesvertretung bezog dort ein Wohnhaus aus der Jahrhundertwende in der Kurt-Schumacher-Straße 4. Der Alltag in der Landesvertretung gestaltete sich aber vor allem im Anfangsjahr für die zu Beginn 15 Mitarbeiter recht schwierig, denn der Wohnraum in Bonn war knapp. Viele lebten daher zunächst in den Diensträumen, die mit provisorischen Bretterverschlägen unterteilt worden waren.

Die Landesvertretung wird größer

Noch 1949 wurden in Bonn-Kessenich zwei Reihenhäuser für Büros und Wohnräume angemietet. In der Folge wurde das Haus in der Kurt-Schumacher-Straße zu einem Gästehaus und einem Ort für Veranstaltungen in repräsentativem Rahmen umfunktioniert. Es erhielt 1980 einen Anbau mit einem großen Veranstaltungsraum und einer „Hessenstube“ für geselliges Beisammensein.

Mit fortschreitendem Aufbau der Bundesrepublik wuchsen Zahl und Größe der Ministerien, die Komplexität von Politik und Gesetzgebung nahm zu. Dadurch stiegen auch die Anforderungen an die Landesvertretung. Das Personal wuchs schließlich auf 40 Mitarbeiter. 1983 konnten Teile des Gartens des Gästehauses gegen das benachbarte Doppelhaus Kurt-Schumacher Straße 2-3 getauscht und die Büros dort untergebracht werden.

Berlin wird Hauptstadt

1991 bestimmte der Deutsche Bundestag Berlin zu seinem endgültigen Sitz, 1999 nahm er im ehemaligen Reichstagsgebäude seine Arbeit auf. Etwa gleichzeitig verlagerten auch die Bundesregierung und die meisten Ministerien ihre Haupttätigkeit von Bonn nach Berlin. Ihnen folgten Bundespressekonferenz, Botschaften, Verbände und andere Organisationen - im Jahre 2000 auch der Bundesrat.

Nach dem Wechsel des Bundesrates waren die Tage der Landesvertretungen in Bonn gezählt. Ende 1997 erwarb Hessen „In den Ministergärten“ als erstes Land ein rund 3000 Quadratmeter großes Areal.

Die Grundsteinlegung fand am 17. September 1999 statt, die offizielle Einweihung der Hessischen Landesvertretung in Berlin folgte am 31. Mai 2001.