Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung

Land sondiert intensivere Partnerschaft in Afrika

Der afrikanische Kontinent hat eine große Bedeutung für die Zukunft Europas. Er ist der Kontinent mit den weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften, mit immensem Ehrgeiz und Erwartungen, aber auch mit großen Herausforderungen und Bedürfnissen. Derzeit arbeitet die Europäische Union an ihrer neuen Afrikastrategie.

Im Februar dieses Jahres fand der EU-Afrika Gipfel in Brüssel statt, in dessen Rahmen die EU ein 150 Milliarden Euro Paket zur Umsetzung dieser Strategie zusagte. Deutschland unterstützt seit Jahren eine stärkere Zusammenarbeit mit Ländern in Afrika und auch die Ministerpräsidentenkonferenz beschloss im Juni 2021 ein stärkeres Engagement der Länder in Afrika. Hessens Europaministerin Lucia Puttrich war deshalb vom 19.-22. April 2022 in Kenia, um eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Kenia und Hessen zu sondieren.

„Afrika ist ein Chancen-Kontinent, doch wir müssen angesichts des globalen Wettbewerbs aktiver werden. Viele Länder auf dem afrikanischen Kontinent haben in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Kenia hat sich zum Beispiel zum größten Finanzplatz und zur drittgrößten Volkswirtschaft Afrikas entwickelt. Im Verbund der ostafrikanischen Gemeinschaft (East African Community), einem Zusammenschluss von sieben Ländern in der Region, wurde zudem eine Wirtschaftsgemeinschaft nach dem Vorbild der EU geschaffen. Es handelt sich hier um einen Wirtschaftsraum mit über 270 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern und enormen Potentialen für eine Zusammenarbeit. Für Hessen wäre es deshalb sinnvoll, sich stärker in der Region zu engagieren. Es gibt wirtschaftliche Möglichkeiten für Unternehmen, aber auch die Chance, die afrikanischen Gesellschaften auf ihrem weiteren Weg zu begleiten und zu unterstützen“, erklärte Lucia Puttrich nach ihrer Rückkehr.

Beziehungen intensivieren und ausbauen

„Kenia ist ein wirtschaftlicher und politischer Stabilitätsanker in der Region. Mit einer Bevölkerung von über 50 Millionen Menschen, einer der stärksten Volkswirtschaften Afrikas und einem jahrzehntelang gewachsenen Fundament deutsch-kenianischer Beziehungen haben wir dieses Land ganz gezielt ausgesucht. Dabei konnte man an das bereits vorhandene hessische Engagement anknüpfen. Im Jahr 2019 besuchte Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir das Land und einige hessische Unternehmen sind bereits vor Ort aktiv. Was man in den zahlreichen Gesprächen, unter anderem mit dem kenianischen Wirtschaftsministerium, dem Gesundheitsministerium und dem Vorsitzenden der Länderkammer (Council of Governors) feststellen konnte, war eine sehr große Bereitschaft, die Beziehungen mit Hessen weiter zu intensivieren und auszubauen. Im wirtschaftlichen Bereich, im digitalen, aber auch auf den Gebieten der Gesundheitsversorgung, der Verwaltung, des Klimaschutzes oder auch im kulturellen Bereich gibt es Potentiale“, sagte Lucia Puttrich, die vor Ort auch ein Künstlerkollektiv in einem Slum besuchte, das auf der diesjährigen documenta in Kassel vertreten sein wird.

Die Europaministerin kündigte an, die Gespräche mit der kenianischen Seite fortzuführen. „Wir werden jetzt in Hessen, aber auch mit der kenianischen Seite ausloten, welche konkreten Kooperationsmöglichkeiten wir angehen können. Mein Ziel ist eine strategische Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe und zum gegenseitigen Vorteil.“

Kontakt

Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund

Pressesprecher Europe-Ressort René Brosius

René Brosius

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