Hessische Staatskanzlei

Antisemitismusbeauftragter besucht neuen jüdischen Verein Makkabi Taunus

„Es ist wichtig, dass sich jüdisches Leben offen, aktiv und selbstbewusst zeigt. Ich freue mich, dass mit der erfolgten Gründung des Vereins TuS Makkabi Taunus e.V. in Bad Homburg der stolze Name der einstigen Makkabäer nun ein weiteres Mal in Hessen in Erscheinung tritt. Das Besondere an diesem Verein ist seine Verwurzelung in jüdischen Traditionen und seine gleichzeitig gelebte Offenheit gegenüber allen Religionen und Kulturen. Damit leistet der TuS Makkabi eine wichtige Brückenfunktion und sorgt für ein vorbildliches gesellschaftliches Miteinander“, betonte der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen den Antisemitismus, Uwe Becker, nach seinem Besuch in der Bad Homburger Synagoge und seinem Gespräch mit dem Vorstand vom TuS Makkabi Taunus.

Einsatz zur Stärkung jüdischen Lebens

„Gerade im sportlichen Miteinander von Juden und Nicht-Juden liegt die Chance zur Überwindung von Vorurteilen und zur Stärkung unseres gemeinsamen gesellschaftlichen Fundaments. Auch das in den vergangenen Jahren gewachsene, gemeinschaftliche jüdische Leben in Bad-Homburg stimmt positiv. Mit der Synagoge ist mehr als nur ein religiöser Ort in der Kurstadt entstanden, sie ist ein Treffpunkt für Menschen aus der gesamten Taunus-Region. Ich bin den politisch Verantwortlichen im Kreis und auch in Bad Homburg für ihren Einsatz zur Stärkung jüdischen Lebens sehr dankbar, denn gerade auch mit der geleisteten materiellen Hilfe konnte in den vergangenen Jahren viel erreicht werden. Was in der Shoah zerstört und vernichtet wurde, lässt sich nicht wiederherstellen, aber Neues lässt sich auf- und ausbauen“, so der Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker.

„Bei aller Freude über diesen neuen, jüdisch geprägten Sportverein müssen wir aber auch offen über den im Sport anzutreffenden Antisemitismus sprechen, dem gerade die Sportlerinnen und Sportler von Makkabi-Vereinen immer wieder ausgesetzt sind, auch unabhängig davon, ob sie selbst jüdischen Glaubens sind. Antisemitische Beleidigungen und Drohungen gehören hier fast schon zum Wochenendprogramm bei Wettkämpfen und Spielen. Und dies ist nicht hinnehmbar!“

Der Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker kündigte an, verstärkt auf die in Hessen engagierten Sportverbände zuzugehen, um mit diesen konkrete zusätzliche Maßnahmen im Kampf gegen den Antisemitismus zu entwickeln.