Podiumsdiskussion: "175 Jahre Paulskirche"

Der europäische Blick auf die Wiege der deutschen Demokratie.

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In der Hessischen Landesvertretung Berlin diskutierten Journalistinnen und Journalisten aus sechs europäischen Mitgliedsstaaten über die Ereignisse des Jahres 1848 wie diese in einigen EU-Staaten bis heute nachwirken. Am 18. Mai 1848 trat erstmals in der deutschen Geschichte eine vom Volk gewählte Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammen. Ihr Auftrag: eine Verfassung für die deutsche Nation zu entwerfen. Die Abgeordneten kamen aus allen 39 Gliedstaaten des Deutschen Bundes (und somit aus ganz Mitteleuropa) und erarbeiteten nicht nur eine Verfassung für das ganze deutsche Volk, sondern entwarfen auch den ersten nationenweiten Grundrechtekatalog.

Die Geburtsstunde der deutschen Demokratie

Seither gilt der Zusammentritt der ersten Nationalversammlung als die Geburtsstunde der deutschen Demokratie. Die Ereignisse in Deutschland waren auch Teil der europäischen Entwicklung. In vielen Regionen Europas verbreitete sich damals der Ruf nach Partizipation und Bürgerrechten. In der Paulskirchenverfassung finden sich deshalb auch Freiheitsideen der französischen und amerikanischen Verfassungen wieder. Bis zum heutigen Tag haben diese verfassungsrechtlichen Errungenschaften Auswirkungen auf unsere politische Ordnung. Die Werte von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit finden sich nicht nur im Grundgesetz wieder, sondern sind auch elementare Bestandteile der europäischen Verträge.

Wie ist es um die Demokratie in Deutschland und Europa bestellt?

Sechs europäische Journalistinnen und Journalisten diskutierten darüber, wie es um die freiheitliche Demokratie in Deutschland und Europa angesichts erstarkender links- und rechtspopulistischer Kräfte bestellt ist. Wirken die Ereignisse des Jahres 1848 in einigen EU Staaten bis heute nach? Gibt es Parallelen zwischen den Herausforderungen von damals und heute? Wie wehrhaft ist unsere Demokratie? Und was ist von den Ideen der Paulskirche im heutigen Europa geblieben? Die Einführung und Moderation übernahm Ewald König, österreichischer Journalist und Leiter des Berliner Korrespondentenbüros. Das Podium setzte sich zusammen aus den weiteren Medienvertretern Cécile Calla, französische Journalistin und Sachbuchautorin, Tonia Mastrobuoni, italienische Korrespondentin für "La Repubblica", Georgios Pappas Korrespondent für den griechischen Sender "ERT", Pavel Pólak, Mitarbeiter beim Tschechischen Fernsehen und Rob Savelberg, niederländischer Korrespondent für "De Telegraaf".

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