Fotoausstellung "Männer und ihre Tiere" in der Hessischen Landesvertretung Berlin

Fotoausstellung „Männer und ihre Tiere“ von Ruth Marcus

„Männer und ihre Tiere“ von Ruth Marcus
 

Die Bilder von Ruth Marcus erzählen kleine Geschichten, halten besondere Momente fest und zeugen von einem einzigartigen Vertrauensverhältnis. „Das Tier im Arm scheint Männer in einen Zustand fast kindlicher Unschuld zu versetzen“, so die Fotografin. „Ihr Umgang mit den Tieren wirkt einfach liebevoll, ruhig und natürlich. Mit der Authentizität des Tieres an ihrer Seite, gewinnen sie selbst an Authentizität.“ Mit dem Gefühl für den richtigen Moment sind der Fotografin intime Aufnahmen voller Lebenslust gelungen, die zugleich höchsten ästhetischen Ansprüchen genügen.


Dr. Ruth Marcus wurde 1958 in Hanau geboren. Nach dem Studium der Medizin arbeitete sie zunächst als Ärztin und freie Medizinjournalistin. Seit 2005 konzentriert sie sich ganz auf die Fotografie und ihre Tätigkeit als Autorin. Sie arbeitet an freien Fotoprojekten, publiziert Bildbände, kooperiert intensiv mit Unternehmen und Innenarchitekten, gestaltet die Ausstellungen ihrer Bilder. Themenschwerpunkte ihrer fotografischen Arbeit sind Menschen, Tiere, Kunst und Natur. 

Die Fotografin Ruth Marcus begrüßt Gäste zur Vernissage in der HLV Berlin

Interview mit Ruth Marcus

DREI Fragen an die Fotografin Ruth Marcus:

„Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckt?“

Ruth Marcus: "Den Entschluss Fotografin zu werden, habe ich nie gefasst. Es stand für mich einfach immer fest: Fotografie ist, was mich fühlen lässt: Dafür bin ich auf der Welt. Wobei Medizin und Fotografie mehr gemeinsam haben, als man zunächst denkt: Fotografiert man Menschen, stehen wie in der Medizin am Anfang immer Empathie, Beobachtung und natürlich das Gespräch. Doch während es in der Medizin danach meist rational und analytisch weitergeht, erlaubt mir die Fotografie, das Gesehene künstlerisch zu transformieren."

„Warum fasziniert Sie das Thema „Männer und ihre Tiere?“

Ruth Marcus: "Wann ist Mann ein Mann? Herbert Grönemeyer hat die Frage vor über 40 Jahren gestellt. 2025 lässt sie sich schwerer denn je beantworten. Besonders im Verhältnis zu Frauen beobachte ich bei vielen Männern eine Unsicherheit und auch eine gewisse Unwahrhaftigkeit. Ich könnte mir vorstellen, dass auch diese Unsicherheit einer der Gründe dafür ist, der Männer in die Arme der Tiere treibt. Dort dürfen sie alles sein: zärtlich, wild, fürsorglich, liebevoll, verspielt und männlich im archaischen Sinn. An dieser Authentizität teilzuhaben, dies zu fotografieren, ist spannend und macht dazu auch noch einen Riesenspaß."

 „Gibt es bereits ein neues Projekt, an dem Sie arbeiten?“

Ruth Marcus: "Viele. Natürlich wird mich die Mensch-Tierbeziehung weiter beschäftigen. Von der Fortsetzung des Themas „Männer und ihre Tiere“ bis zum Projekt „Touching your Soul“, bei dem es um Tiere als Therapie geht. Hauptsächlich beschäftige ich mich derzeit jedoch mit KI und künstlerischen Mischtechniken. Darüber hinau habe ich wieder einen Welpen, dessen „Lebensweg“ ich fotografisch begleiten werde. Das macht zwar wenig Arbeit, erfordert aber über die Jahre hinweg ungeheuer viel Disziplin. Ja, und einen Herzenswunsch habe ich: mit Menschenaffen arbeiten. Mit ihnen beim Fotografieren zu interagieren – davon träume ich."

"Liebe Frau Marcus, vielen Dank für das Interview."

V.l.n.r.: Heiko Kasseckert MdL (Gast), Ruth Marcus und Staatsminister Manfred Pentz

In der Hessischen Landesvertretung Berlin wurden vom 12. bis 27. April 2025, täglich von 9 bis 16 Uhr, über 70 Aufnahmen der Künstlerin ausgestellt. Großformatig und schwarzweiß waren sie zu sehen: Männer und ihre Tiere.  

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