Facebook plant für 2020 die Einführung einer Kryptowährung „Libra“. Diese digitale Währung soll von der Organisation „Libra Association“ betrieben werden und mithilfe von privaten Trägern die Möglichkeit schaffen, Geld bequem über das Internet und über nationale Grenzen hinweg zu verschicken.
In seinem Impulsvortrag ging Prof. Dr. Joachim Wuermeling, Vorstand der Deutschen Bundesbank für Risiko-Controlling, Informationstechnologie und Bankenaufsicht, auf die aufsichtsrechtlichen Herausforderungen, die mit der Einführung des elektronischen Zahlungsmittels Libra verbunden sind, ein. Er machte deutlich, dass ein Projekt wie Libra nicht nur eine aufsichtsrechtliche Herausforderung für die Zentralbanken darstelle, sondern in vielerlei Hinsicht Neuland bedeute und damit auch die Zentralbanken entsprechend interdisziplinär herausfordern würde. Als Beispiel nannte er die betroffenen Bereiche Informationstechnologie, Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme. Es folgten aber zugleich geldpolitische Herausforderungen.
Im Anschluss an den Vortrag von Prof. Dr. Wuermeling eröffnete Dr. Detlef Fechtner, stellvertretender Chefredakteur der Börsenzeitung, die Diskussion, in deren Verlauf insbesondere der disruptive Charakter der Einführung eines solchen „Stable Coins“ durch Facebook und seine Partner mit insgesamt mehr als 2,7 Milliarden Nutzern im Mittelpunkt stand.
Eine weitere Frage in der Debatte, ob Libra ein tatsächlicher „Stable Coins“ werden könne, bestand darin, wie und welche Werte entsprechend der benutzten Menge Libra hinterlegt würden, führte Wuermeling aus. Die insgesamt 2,7 Milliarden Nutzer von Facebook und den dazugehörigen Diensten könnten zu einer schnellen weltweiten Verbreitung von Libra beitragen und damit auch eine entsprechende Höhe an hinterlegten Werten benötigen.