Besondere Herausforderungen für Banken
In seinem Vortrag am zweiten Tag der Konferenz stellte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Helmut Schleweis, die besonderen Herausforderungen für die Sparkassen in den gegenwärtigen Krisen dar. Insbesondere bei der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft seien die Sparkassen gefragt. Diese müsse aber nicht ideologisch, sondern pragmatisch erfolgen. Man könne die Klimaziele nicht erreichen, wenn die Finanzwirtschaft nur Unternehmen fördere, die bereits grün sind. Auch diejenigen Kunden, die sich noch im Transformationsprozess befinden, haben Bedarf an Investitionen. Horst Gischer, Professor der Volkswirtschaftslehre an der Otto von Guericke Universität Magdeburg, stellte in seinem Vortrag das europäische System der Finanzinstitute vor einem wissenschaftlichen Hintergrund dar. Dieses sei extrem heterogen. Eine „one size fits all“-Regelung würde, wenn sie sich am Durchschnitt orientiere, einen Großteil der Realität unberücksichtigt lassen. Genauso sei der Begriff des „overbankings“ kein tragfähiges Kriterium, um die Effizienz einer nationalen Bankenwirtschaft zu beurteilen. Im anschließenden Gespräch mit dem Europaparlamentarier Engin Eroglu stellte dieser heraus, dass bezüglich Regionalbanken und mittelständischen Unternehmen oftmals bei den europäischen Entscheidern nur unzureichende Daten vorlägen. Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), sprach außerdem zum Thema „Nachhaltigkeit als Kernthema für die genossenschaftliche Finanzgruppe“. Schließlich brachte der Vortrag von Manfred Schultheis, Geschäftsführer von VIBRA MASCHINENFABRIK SCHULTHEIS GmbH & Co und Mitglied DIHK-Mittelstandsausschuss, einen Blick auf Fragen der Regulierung aus Perspektive des Deutschen Mittelstandes.
In seinem Schlusswort unterstrich der Hessische Staatssekretär für Europaangelegenheiten, Uwe Becker, dass eine differenziertere Aufsichtspraxis im Interesse des Landes Hessen liege. Abschließend betonte der Staatssekretär, dass eine gute und proportionale Regulierung am Ende auch den Finanzplatz Frankfurt stärke.