Von maskierten Musikern, CO2-Fressern und bilanzoptimierenden Fotovoltaik-Raffstores

Am 23. Juni 2022 haben junge Talente ihre preisgekrönten „Jugend forscht-Projekte“ in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel vorgestellt.

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Nach einer zweijährigen, Corona-bedingten Pause hatte die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Lucia Puttrich, erstmals wieder zu einer Präsenzveranstaltung zum Landes- und Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ eingeladen. Über 150 Gäste waren gekommen, um die 11 jungen Forscherinnen und Forscher im Alter zwischen 14 und 19 Jahren live auf der Bühne zu erleben und ihre faszinierenden Forschungsprojekte zu bestaunen.

Großes Lob für Forscherdrang und Motivation der Projektträgerinnen und Projektträger

Sabine Henzler, Direktorin in der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission, beglückwünschte die Schülerinnen und Schüler zu ihrem Erfolg und erinnerte daran, wie wichtig es sei, junge Forschertalente bereits früh zu fördern und an den Wissenschaftsbetrieb heranzuführen. Der Wettbewerb Jugend forscht leiste hier einen sehr wichtigen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit Europas. Brigitte Hirschler, Referatsleiterin Stiftungen und Wettbewerbe im Hessischen Kultusministerium, lobte insbesondere die Motivation der Beteiligten. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen seien der Forscherdrang und die Neugier der Teilnehmerinnen und Teilnehmern ungebrochen und alle Beteiligten: Schüler, Lehrkräfte, Betreuer und Eltern hätten in Zeiten der Pandemie Hervorragendes geleistet, so Henzler. Dies zeigte auch die anschließende Vorstellung von sieben Projekten, von denen vier auf dem Hessischen Landeswettbewerb und drei weitere auf dem Bundeswettbewerb ausgewählt worden waren.

Von maskierten Musikern, CO2-Fressern und bilanzoptimierenden Fotovoltaik-Raffstores

Vorstellung der Projekte der Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Landeswettbewerbs

Den Anfang machten Maximilian Pfannkuch (19), Jaro Filip (19) und Dominik Hein (19) von der Ludwig-Geißler-Schule in Hanau. Angeregt durch die Corona-Pandemie entwickelten die Jungforscher ein Gerät, das die Raumluft mit dem Licht von LEDs desinfiziert. Bosko van Andel (19) und Benedikt Leonard Kayser (18) von der Martin-Luther-Schule Marburg beschäftigten sich mit der Ausbreitung von Corona-Viren und entwickelten eine aufwendige Computersimulation, die im Verlauf der Pandemie wertvolle Erkenntnisse lieferte. Annika Isabelle Peter (17) vom SchülerForschungsZentrum Nordhessen, Kassel, verfolgte mit ihrem Projekt das Ziel, eine CO2-Filteranlage zu entwickeln, die mithilfe von Algen CO2 fixiert. Der jüngste Teilnehmer vom Wettbewerb Schüler experimentieren war Noam Brede (14), ebenfalls vom SchülerForschungsZentrum Nordhessen, Kassel. Unter dem Titel „Maskiert musizieren statt verstecken vor Viren“ entwickelte er mithilfe eines kleinporigen Baumwollgewebes eine Corona-Schutz-Maske für Blechbläser.

Von maskierten Musikern, CO2-Fressern und bilanzoptimierenden Fotovoltaik-Raffstores
v.l.n.r.: Chris Julian Erdmann, Finja Alpert, Benedikt Leonard Kayser, Bosko van Andel, Maximilian Pfannkuch, Jaro Filip, Dominik Hein, Nele Drüner, Annika Isabelle Peter, Noam Brede, Janine Jorke

Vorstellung der Projekte der Preisträgerinnen und Preisträger des Bundeswettbewerbs

Janine Jorke (18) vom Sächsischen Landesgymnasium Sankt Afra zu Meißen (Sachsen) konnte mithilfe der Raman-Spektroskopie nachweisen, dass historische Sturmgläser nicht für die Wetterprognose taugten. Nele Drüner (16) vom Johannes-Althusius-Gymnasium in Emden (Niedersachsen) stellte bei der Untersuchung von weißen LED fest, dass viel kleinere Farbtemperaturschritte zwischen Warmweiß und Kaltweiß möglich sind, als sie bei handelsüblichen LEDs zu finden sind. Schließlich stellten Chris Julian Erdmann (19) und Finja Alpert (17) vom Winckelmann-Gymnasium, Stendal (Sachsen-Anhalt) einen von ihnen entwickelten Raffstore vor, der in ausgefahrenem Zustand Solarstrom erzeugt, und durch den sich der Strombedarf bestimmter Niedrigenergiehäuser zu einem großen Teil decken lassen sollte. Beim anschließenden Empfang standen die Jungforscherinnen und Jungforscher den Gästen an den Projektständen für Gespräche zur Verfügung.

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