Zu der Veranstaltung „Estland hat gewählt“ in der Reihe „Europa nach den Wahlen“ hatte Europaministerin Lucia Puttrich eingeladen.
Präsentation der Wahlergebnisse
Am 5. März hat Estland ein neues Parlament gewählt. Die liberale „Reformpartei“ von Kaja Kallas, die einen harten Kurs gegen Russland fährt, gewann mit 31,2 Prozent (2019/28,9%) der Stimmen die Wahlen. Der größte „Gewinner“ der Wahlen sei dennoch die liberale „ESTI 200“ Partei mit 13,3 Prozent, erklärte Joosep Värk. Diese war in der Wahl 2019 mit 4,4 Prozent noch an der „Fünf-Prozent-Hürde“ gescheitert, führte EU-Korrespondent Värk weiter aus. Der größte „Verlierer“ sei hingegen die Mitte-links „Zentrumspartei“ (K), die traditionell von der russischen Minderheit gewählt wird, mit Verlusten von mehr als acht Prozent (2019/23,1%). Auch die rechtsextreme „Estnische Konservative Volkspartei“ (EKRE), habe mit 16,1 Prozent (2019/17,8%) Stimmen verloren, komme jedoch auf Platz zwei und ist nun die größte Oppositions-Partei im Parlament. Im Vergleich zu den Wahlen 2019 habe die Wahlbeteiligung mit 63,5 Prozent deutlich zugenommen und mehr als die Hälfte der Stimmen sei online abgegeben worden. Das niedrige Ergebnis der EKRE habe Folgen gehabt. Der Parteivorsitzende der EKRE habe bereits nach der Wahl bekanntgegeben, dass seine Partei das Ergebnis wegen Wahlbetrugs beim e-voting anfechten werde. Während vor der Auszählung der elektronischen Stimmen die rechtsextreme EKRE noch in Führung lag, führte im Endergebnis die Reformpartei mit Abstand bei den elektronisch abgegebenen Stimmen. Und das sei laut EKRE nicht nachzuvollziehen.