Betonlandschaften, Betonwüsten – so heißt es mitunter. Die Frank Breul GmbH & Co. KG, spezialisiert auf die Herstellung von Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips, hat ein innovatives Verfahren entwickelt, um den CO2 -Ausstoß in der Betonherstellung signifikant zu senken.
Wussten Sie, dass Beton ein echtes CO2-Monster ist? Beeindruckende neun Prozent der weltweiten CO2-Emissionen sind der Herstellung von Beton geschuldet. Verursacher: Die Komponenten Zement und Cellulose. Auf 630 Kilogramm freigesetztes CO2 bringt es eine Tonne Beton. Keine akzeptable Bilanz bei einem Material, das im Dauereinsatz ist. Im Hause Breul fertigt man aus dem Beton Abstandshalter für den Faser- und Gießbetonbau. Diese werden von großen Bauunternehmen beim Gießen von Stahlbeton eingesetzt. Warum also nicht an den eigenen Beton-Bauteilen ansetzen, um CO2-effizientere Verfahren zu entwickeln?
Das vom EFRE Hessen geförderte Vorhaben mit dem Namen „Grüner Beton“, setzt da an, wo die CO2-Emissionen von Beton herkommen – der Verwendung von Zement. Mit einer neuartigen Mischtechnik und einer digitalen Mischanlage gelang es der Firma Frank Breul, den Anteil der mit hohen CO2-Emissionen verbundene Komponente Zement im Beton zu re-duzieren und durch CO2-neutralen Sand zu ersetzen. Alleine 30 Prozent Zement lassen sich so einsparen, was den CO2-Ausstoß im Jahr um 250 Tonnen senkt. Da Sand als Betriebs-stoff günstiger ist als Zement, lassen sich zudem die Kosten reduzieren. Doch damit nicht genug. Neben dem neuen Verfahren zur Betonherstellung investierte das Unternehmen zu-dem in eine Photovoltaikanlage und einen Solartrockner. 60.000 Kilowatt Strom sparen diese Maßnahmen im Jahr – das senkt den Energieverbrauch des Unternehmens um 25 Prozent.
Geschäftsführer Frank Breul: „Ohne die PIUS-Invest-Förderung wäre ein wichtiger und vor allem sehr effektiver Ansatz zur CO2-Reduzierung wohl erst einmal reine Versuchsreihe geblieben. Für unser Vorhaben war die PIUS-Förderung absolut maßgeblich. Ohne sie hätten wir das Vorhaben finanziell nicht stemmen können und es deshalb wahrscheinlich niemals realisiert. Die Förderung hat es uns ermöglicht, diese Idee schnell und unkompliziert in die Tat umzusetzen."
Förderprogramm
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Unterprogramm des EFRE
Investitionsförderprogramm zur Reduzierung von CO2-Emissionen in gewerblichen Unternehmen (PIUS-Invest)
Fördersumme
461.670 Euro
Durchführungszeitraum
01.01.2018 bis 30.06.2020