Hessen-Löwe

Entwicklung der Wertschöpfungskette Hessenfleisch

Ausgangssituation und Bedarf

  • Fehlende Abstimmung hessischer Betriebe im Bereich der Schlachtvieherzeugung und Fleischvermarktung.
  • Großer Einfluss außerhessischer Unternehmen auf angebotene Erzeugnisse.
  • Global tätige Unternehmen drängen auf der Urproduktionsebene einheimische Nutztierrassen zurück.
  • Sicherstellung der Herstellung der Ahle Wurscht bzw. Nordhessische Ahle Worscht durch eine Warmverarbeitung der Rohware.
  • Sicherstellung einer regionalen Schlachtung von Nutztieren nach der Schließung des Schlachthofes in Kassel, damit einhergehend deutliche Verbesserung des Tierwohls durch kurze Transportwege und Einsatz moderner Technik.


Konkrete Aufgabenstellung und Projektziele

Übergeordnetes Ziel war es, ein Netzwerk über alle Stufen der Wertschöpfungskette, von der Produktion hin zur Vermarktung, aufzubauen. Dabei standen folgende Elemente im Fokus:

  • Studie der JLU Gießen zur Schweine– und Rindfleischproduktion in Nordhessen und angrenzenden Regionen
  • Abstimmung zu Bedarfen und Arbeiten zwischen den einzelnen Markt-beteiligten
  • Auf-und Ausbau regionaler Wirtschaftskreisläufe
  • Tierschutz und Tierwohl leichter umsetzen

 

Umsetzung und Ergebnisse

Durch das Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde eine sehr umfangreiche Analyse zu und Bedingungen und Perspektiven für eine nachhaltige und zukunftsfähige Erzeugung, Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung von Schweine-und Rindfleischprodukten erstellt. Sie bietet eine Grundlage für die Weiterentwicklung der regionalen Strukturen in Nordhessen und zeigt Möglichkeiten auf.
Darüber hinaus wurden im Rahmen des Vorhabens für zwei Schlachthöfe Einzeluntersuchungen in Auftrag gegeben. In Arolsen-Mengeringhausen konnten Möglichkeiten eines Folgebetriebes aufgezeigt werden, die von den Akteuren vor Ort weiterverfolgt werden. Ebenso wurden im Vorhaben verschiedene Mitgliedsbetriebe bei ihren anstehenden Investitionsvorhaben im Bereich der Schlachtung und Verarbeitung begleitet und unterstützt.
Als ein Vorhaben der Kooperation kommt der Errichtung eines neuen Schlachtbetriebes in Schwalmstadt-Ziegenhain dabei für die Region eine herausgehobene Bedeutung zu.

Im Laufe des Vorhabens wurde jedoch auch deutlich, dass der Wunsch nach Zusammenarbeit in diesem Vorhaben zwischen Erzeugern —Lebendviehhandel —Schlacht– und Zerlegebetrieben — Metzgern weniger ausgeprägt ist als zu Beginn des Vorhabens gedacht. Demgegenüber wird über das Vorhaben der MGH mit ihrer Plattform („Fleischverarbeitung-Hessen.de“) eine stärkere Vernetzung von Metzgern und Landwirten erreicht.

 

Empfehlungen für die Praxis

  • Die durch die MGH erstellte Online-Plattform, sollte bei gleich gelagerten Kooperationen, gleich zu Beginn des Projekts implementiert werden und als Auflage im Bewilligungsbescheid hervorgehen => engere Bindung und Motivation der Kooperationsmitglieder
  • Nach Möglichkeit Veranstaltungen realisieren, da diese einen intensiven Austausch ermöglichen und sich daraus neue Möglichkeiten ergeben können
     

Förderprogramm

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER)


Fördersumme

96.889,75 € (Zuwendung)
193.779,49 € (Zuwendungsfähige Ausgaben)


Durchführungszeitraum

2019 - 2022
 

Weitere Informationen

https://www.bgl-baubetreuung.de/wertschoepfungskette-hessenfleisch.htmlÖffnet sich in einem neuen Fenster