Europaminister Manfred Pentz steht zwischen 3 Frauen, die Wein verkaufen und ausschenken

Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung

16. Hessisches Weinfest in Brüssel

Das Hessische Weinfest in Brüssel ist mittlerweile zu einer festen Tradition geworden. Bereits zum 16. Mal lud die Hessische Landesvertretung gestern ein, hessische Weine und Spezialitäten zu probieren.

Mit rund 1.000 Gästen ist das Weinfest nicht nur eine der größten Veranstaltungen Hessens in Brüssel, es gehört auch zu den wichtigen Netzwerk- und Austauschplattformen im politischen Herzen Europas. Für Hessens Winzerinnen und Winzer ist es zudem eine hervorragende Möglichkeit, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen und eine gute Gelegenheit, um mit Entscheiderinnen und Entscheidern ins Gespräch zu kommen.

Hessens Europaminister Manfred Pentz eröffnete am gestrigen Abend das Weinfest und betonte dabei die Rolle der Bundesländer in Europa: „Herzlich willkommen in der Hessischen Landesvertretung. Unser Haus ist ein Ort der Begegnung, des politischen Austausches und natürlich kann man hier auch die hessische Geselligkeit finden. Doch das Fest hat auch einen ernsten Hintergrund. Wir Länder treten in Brüssel selbstbewusst auf. Dazu nutzen wir die formalen Gremien, wie den Ausschuss der Regionen, aber ebenso auch alle anderen sich uns bietenden Möglichkeiten. Das gilt im besonderen Maße für Hessen. Wir sind im positivsten Sinne des Wortes Lobbyist der hessischen Interessen in Brüssel und diese Rolle werden wir künftig noch stärker ausbauen.“

Einrichtung Sounding Board

„Und diese Softpower nutzen wir, um unsere politischen Anliegen zu transportieren“, fuhr der Minister fort. Explizit ging er dabei auf das Thema Entbürokratisierung ein. „Wir haben soeben das Sounding Board eingerichtet. Ein Gremium aus Wirtschaft, Verbänden und Gewerkschaften, dass wie ein Bürokratie-Radar funktionieren soll. Denn wir befinden uns im Wettlauf zwischen Entbürokratisierung und immer stärkerer Bürokratisierung. Momentan schafft die Politik gefühlt dreimal so viele Anforderungen und Berichtspflichten, wie sie sie abbaut. Europa spielt dabei eine zentrale Rolle, denn hier entstehen viele Rechtsnormen bzw. Impulse, die wir in den Ländern später umsetzen müssen.“ Der Minister nannte in diesem Zusammenhang zum Beispiel das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die Produktsicherheitsverordnung, die Nachhaltigkeitsberichtspflichten (CSRD), die Arbeitszeit-Dokumentationsanforderungen und die EUDR – die European Deforestation Regulierung (Entwaldungsrichtlinie). „Das ‚Team Entbürokratisierung‘ ist im Moment gegenüber dem ‚Team Regulierung und Berichtspflichten‘ im Hintertreffen und wenn uns keine Trendumkehr gelingt, werden wir uns früher oder später ins wirtschaftliche Abseits regulieren“, sagte der Europa- und Entbürokratisierungsminister und ergänzte: „Deshalb bin ich den Mitgliedern des Sounding Boards ausgesprochen dankbar für ihre Mitwirkung. Gemeinsam werden wir Europa einfacher und wettbewerbsfähiger machen.“

Mit Blick auf die Herausforderungen im Weinbau sagte der Minister: „Mein besonderer Dank gilt heute Abend den vielen Winzerinnen und Winzern, die mit ihren wunderbaren Weinen unser Fest erst ermöglichen. Doch auch die Winzer stehen vor großen Herausforderungen. Dazu gehört neben dem Klimawandel der Rückgang der Biodiversität. Denn eine große Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten ist Voraussetzung für fruchtbare Böden und damit für die Qualität der angebauten Weine. Um auf diese Problematik hinzuweisen, haben wir das Thema ‚Biodiversität im Weinbau‘ zum Motto unseres diesjährigen Weinfestes gemacht. Ich bin sehr dankbar, dass wir mit Prof. Dr. Hans Reiner Schultz einen ausgewiesenen Fachmann für unsere Festrede gewinnen konnten.“

Hintergrund:

Das Weinfest ist eine der größten und beliebtesten Veranstaltungen deutscher Landesvertretungen in Brüssel. Jahr für Jahr hat das Fest rund 1.000 Besucherinnen und Besucher, darunter hochrangige Repräsentantinnen und Repräsentanten aus den EU-Institutionen wie dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission, aber auch namhafte Diplomatinnen und Diplomaten der Mitgliedstaaten, Vertreterinnen und Vertreter der Regionen sowie viele weitere Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. 

Die hessische Weinbauregion blickt auf eine über 900-jährige Weinbautradition zurück. Aus den malerischen Weinbergen haben die Winzerinnen und Winzer wieder eine Auswahl ihrer Spitzenweine in die europäische Hauptstadt gebracht. In diesem Jahr waren folgende Weinproduzenten mit Probierständen anwesend: Bergsträßer Winzer eG, Weingut Kurt Bug, Weingut Diefenhardt, Weingut Heinrich Eser, Hessische Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach, Weingut Jonas, Weingut Lamm Jung, Weingut J. Koegler, Weingut Laquai, Weingut Lohmühle und Sekthaus Solter. Weine des Weinguts der Hochschule Geisenheim University wurden ebenfalls ausgeschenkt.

Für das leibliche Wohl sorgte die Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen GmbH.  Die Gäste kamen in den Genuss hessischer Spezialitäten wie der „Ahlen Wurscht“, des „Hessischen Handkäses“ oder der „Frankfurter grünen Soße“. Auch das hessische Nationalgetränk, der „Ebbelwoi“, wurde von der Apfelweinkelterei Heil ausgeschenkt. Und wer gerne ein hessisches Bier probieren mochte, hatte dazu am Stand der Pfungstädter Brauerei GmbH die Möglichkeit. 

Bund und Europa

Hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung und Bevollmächtigter des Landes Hessen beim Bund

Pressesprecher Europe-Ressort René Brosius

René Brosius

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