Umweltministerin Priska Hinz, die auch für die Entwicklung der ländlichen Räume zuständig ist, hat die Sieger heute bekannt gegeben.
„Ziel ist es, dass Dorfgemeinschaften ihre Chancen erkennen und die Zukunft ihres Dorfes in die eigenen Hände nehmen. Der Wettbewerb soll für alle Beteiligten ein Anreiz sein, die Lebensqualität im Dorf zu verbessern und zu einer lebenswerten Zukunft für die nachfolgende Generation beizutragen“, betonte die Ministerin. „Es ist beeindruckend, was die teilnehmenden Dorfgemeinschaften ehrenamtlich auf die Beine gestellt haben. Sie zeigen in ihren Projekten, was gemeinsames Engagement der Bürgerinnen und Bürger bewirken kann.“
Großes Interesse am Wettbewerb
Insgesamt haben sich 72 hessische Dörfer im Rahmen des Dorfwettbewerbes beworben und bereits im Frühjahr an Regionalentscheiden teilgenommen. Die besten Dörfer wurden nun durch eine Landesjury gekürt:
1. Preis mit 7.000 Euro: Ebersburg-Weyhers, Landkreis Fulda
2. Preis mit 6.000 Euro: Hünfelden-Mensfelden, Landkreis Limburg-Weilburg
3. Preis mit 5.000 Euro: Neuenstein-Raboldshausen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
4. Preis mit 4.000 Euro: Witzenhausen-Ermschwerd, Werra-Meißner-Kreis
5. Preis mit 3.000 Euro: Brachttal-Streitberg, Main-Kinzig-Kreis
Die mit insgesamt acht Experteninnen und Experten aus der Regionalentwicklung besetzte Landesjury, hat bei ihrer Entscheidungsfindung eine Vielzahl unterschiedlicher Aspekte berücksichtigt. Hierzu zählen unter anderem die Umsetzung vorhandener Entwicklungskonzepte, Aspekte des sozialen Engagements der Dorfgemeinschaft sowie kulturelle Aktivitäten und Fragen der der Siedlungsentwicklung oder der Bau- und Grüngestaltung.
Ebersburg-Weyhers hat sich aus Sicht der Jury den ersten Platz vor allem durch eine vorbildliche Generationen- und Sozialraumarbeit verdient, die von großem ehrenamtlichem Engagement der Dorfgemeinschaft getragen ist. Diese wird ortsteil- und gemeindeübergreifend durch den Verein „Miteinander-Füreinander“ geleistet, ein Netzwerk für Personen in Notsituationen, Ältere und einsame Menschen aber auch junge Familien und Alleinerziehende sowie pflegende Angehörige. Außerdem verfügt der Ort über eine ehemalige Textilfabrik; diese wurde vor dem Abriss gerettet und bietet zukünftig generationenübergreifendes Wohnen sowie Angebote für Arbeit, Therapie und Gastronomie.
Hünfelden-Mensfelden als zweitplatzierter Ort überzeugte die Jury durch „starke Verbundenheit, ausgeprägter Helferkultur und starkes Ehrenamt“. Das Engagement zeigt sich in den Leitzielen „Lebendiger Ortskern“ und „Lebenswerte Gemeinde“. Mit breiter Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung ist etwa ein Prozess eingeleitet, der den Dorfkern für die Menschen attraktiver und lebendiger macht. Der Verein für angewandte Lebensfreude bindet neue Bewohnerinnen und Bewohner in das Dorfleben ein; diese Begegnungskultur setzt sich mit einem aktiven Dorfkümmerer fort.
Verleihung Sonderpreise
Unter den teilnehmenden Dörfern wurden aufgrund besonderer Leistungen außerdem vier Sonderpreise in Höhe von jeweils 2.000 Euro vergeben:
- Naumburg-Altenstädt erhält einen Sonderpreis für seine herausragende Gemeinschaftsleistung in der dorfgerechten Begrünung.
- Marburg-Michelbach erhält einen Sonderpreis unter anderem für sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und sein Engagement zum Erhalt der dörflichen Identität.
- Waldeck-Freienhagen erhält einen Sonderpreis für seine konstruktive Herangehensweise an die demografischen Herausforderungen.
- Willingshausen-Wasenberg wird ein Sonderpreis verliehen für die Bündelung von ehrenamtlichen Kräften und den genossenschaftlichen Betrieb eines Nahwärmenetzes durch die Energie Wasenberg eG.
Die Teilnehmergemeinden Baunatal-Guntershausen, Schlitz-Pfordt und Taunusstein-Orlen erhalten jeweils eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am Hessischen Landesentscheid.
Hintergrund
Mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ werden das Engagement der Bürgerinnen und Bürger sowie herausragende Ideen und Projekte zur zukunftsfähigen Entwicklung der hessischen Dörfer herausgestellt. Der Dorfwettbewerb lebt vom gemeinsamen Handeln der Menschen.
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Auskunft zu den Ergebnissen des Landesentscheids erteilt die Vorsitzende der Landesbewertungskommission: Hiltrud Schwarze, Regierungspräsidium Kassel, Tel.: 0561 106 1112