„Ein Gesellschafterbeschluss von Land und Stadt ist der schnellste Weg, die Geschäftsführung der Messe Frankfurt anzuweisen, das Konzert von Roger Waters abzusagen. Und jeder Tag, den wir früher nutzen, um dem Antisemitismus seine Plattform zu entziehen, ist ein Erfolg im Kampf gegen den Judenhass in unserem Land. Gleichzeitig ist dies ein starkes Signal, dass Roger Waters in Hessen nicht willkommen ist. Die Initiative von Finanzminister Boddenberg macht eine schnelle Absage möglich, weil keine Entscheidung im Aufsichtsrat mehr abgewartet werden muss“, erklärte heute der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker, der bereits im Oktober 2022 die Konzertveranstalter zur Absage aufgefordert hatte.
„Wenn Land und Stadt hier nun gemeinsam handeln, dann müssen auch keine weiteren Schleifen über den Aufsichtsrat gedreht werden. Dies spart Zeit und schafft Klarheit. Ich freue mich, dass beide Seiten ihrer Verantwortung gerecht werden und damit auch ein klares Zeichen gesetzt wird, dass es in Hessen keine Bühne für Antisemitismus und für die Unterstützer der antisemitischen BDS-Bewegung geben soll. Für die Zukunft müssen wir sicherstellen, dass Unterstützer der antisemitischen BDS-Bewegung erst gar keine Bühnen mehr erhalten“, erklärte Uwe Becker.
Gemeinsam handeln
„Leider werden gerade in Kunst, Kultur und Wissenschaft dem israelbezogenen Antisemitismus zu leicht die Türen geöffnet. Diese Salonfähigkeit des israelbezogenen Antisemitismus schafft gefährliche Orte der Verbreitung von Judenfeindlichkeit, da der Antisemitismus zu wenig Gegenwehr erfährt, wenn er als falsch verstandene Form von Kunst- oder Meinungsfreiheit daherkommt. Wo der Zeigefinger auf Israel ausgestreckt wird, meint die übrige Hand meist auch jüdisches Leben bei uns. Mit dem jetzt möglichen Gesellschafterbeschluss wird eine dieser Türen verschlossen und dies ist wichtig und richtig“, so der Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker abschließend.