Der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, besucht das Kompetenzzentrum Hof Tolle.

Hessische Staatskanzlei

Staatsminister Wintermeyer informiert sich über "Kompetenzzentrum Hof Tolle"

Klimawandel, Biodiversität, steigende Rohstoffpreise: Der Hof gibt zeitgemäße Antworten auf diese Herausforderungen. Der Chef der Staatskanzlei hat diesen bei seiner Demografie-Sommerreise besucht.

Am Dienstag hat der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, im Rahmen seiner Demografie-Sommerreise das Projekt „Kompetenzzentrum Hof Tolle“ besucht. „Das junge, sehr gut ausgebildete Team entwickelt auf dem Hof Tolle innovative Konzepte und gibt zeitgemäße Antworten auf Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversität oder steigende Rohstoffpreise. So fließen neue Ideen in die landwirtschaftliche Arbeit ein und machen diese zukunftsfest. Zugleich finden junge Menschen, die von außen auf den Hof kommen, in der Region eine neue Heimat. Das ist in Zeiten des demografischen Wandels ein sehr wichtiger Faktor“, lobte der Minister die Arbeit des Projektes im Landkreis Kassel. Dies ist eine von sechs Initiativen, die für den mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Hessischen Demografie-Preis nominiert sind, der im September verliehen wird.

Der Hof Tolle biete ein „kreatives“ und „zukunftsorientiertes Umfeld“ für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Fokus stehen auf dem Hof eine resiliente (d.h. unabhängige) sowie nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft, die die Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales abdeckt. Beispielhaft ist das Fürstenbox Projekt, bei dem zwei Quereinsteiger den Gemüseanbau auf dem Hof etabliert haben und in einem wöchentlichen Abo-System Gemüsekisten regional vermarkten. Der Hof ist durch diese Arbeit attraktiv für junge Menschen, die dort arbeiten und denen die Region möglicherweise zum Zuhause wird. Zugleich strahlt der Hof mit seinen Produkten in die Region aus und bietet Produkte für die Menschen, die hier leben. Der genannte Abo-Service bringt den Menschen die Ware vor die Tür. „Der Hof leistet in vielfacher Hinsicht einen wichtigen Beitrag, um dem demografischen Wandel etwas entgegenzusetzen“, unterstrich Wintermeyer.

Ländlichen Raum stärken

Abschließend betonte der Minister: „Nicht allein die Ballungsgebiete machen Hessen aus. Rund 85 Prozent der Fläche ist ländlich geprägt. Jeder zweite Hesse ist hier zu Hause. Deshalb muss der ländliche Raum stark und attraktiv bleiben. Dafür sorgen wir mit unserer Politik und haben Faktoren wie zum Beispiel Nahversorgungsmöglichkeiten, Bildungs- und Betreuungsangebote, ärztliche Versorgung sowie die Verkehrsinfrastruktur im Blick. Mit unserem Demografie-Preis rücken wir Projekte in die Öffentlichkeit, die innovativ, beispielgebend und auf andere Orte übertragbar sind. Das Projekt ist zu Recht für den Demografie-Preis nominiert. Wo Menschen die Zukunft ihrer Umgebung selbst in die Hand nehmen, hat Heimat außerhalb der Ballungszentren und Städte eine Zukunft. Dafür wollen wir gemeinsam sorgen“.

Die sechs für den Demografie-Preis nominierten Projekte sind

  • „Dorftreff Neue Mitte mit Laden und Bistro“, Nidda-Wallernhausen
  • „Jugendgerechte Städte und Gemeinden – jugendgerechter Landkreis Gießen“, Großen-Buseck
  • „Marktplatz – Arbeitsplatz – Spielplatz“, Butzbach
  • „Ehrenamtlich geführtes, beheiztes, öffentliches Dorfbad Lingelbach“, Alsfeld
  • „Kompetenzzentrum Hof Tolle“, Calden-Fürstenwald
  • „Museumsbus Schwalm-Aue“, Wabern

Hintergrund

Mit dem Demografie-Preis zeichnet die Landesregierung seit 2010 jährlich Projekte und Initiativen aus, die dem demografischen Wandel mit innovativen und kreativen Ideen entgegenwirken. Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! Leben auf dem Land“ steht die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes im Mittelpunkt des mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Preises. Aus 80 Bewerbungen hat eine unabhängige Fachjury sechs Projekte ausgewählt. Bei der Preisvergabe sind die Kriterien Innovation, Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit der Projekte entscheidend.

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