Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat das Verdienstkreuz
1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Claus Friedrich Wisser aus Frankfurt überreicht. Der 79-jährige Unternehmer wird damit für sein jahrzehntelanges Engagement in den Bereichen Bildung, Kunst und Kultur geehrt. „Was Claus Friedrich Wisser an ehrenamtlichem Engagement leistet, ist bemerkenswert. In verschiedenen Bereichen wirkt er mit viel Herzblut und hat immer ein offenes Ohr für Planungen und Projekte, die dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger dienen. Er ist stets bereit, nicht nur mit Rat und Tat zu helfen, sondern auch mit finanziellen Maßnahmen zu unterstützen. Sein facettenreiches Wirken wird heute mit der Aushändigung des Verdienstkreuzes 1. Klasse gewürdigt“, sagte Bouffier am Donnerstag im Wiesbadener Schloss Biebrich.
Claus Friedrich Wisser sei Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender des 1970 ins Leben gerufenen Vereins „Hilfe für ältere Bürger e.V.“ in Neu-Isenburg, berichtete der Regierungschef. Dieser Verein gehe auf die Idee von Wisser zurück und habe sich zu einer wichtigen Säule des Gemeinwesens in Neu-Isenburg entwickelt. Der Verein stellt neben Ausflugs- und Reiseangeboten, Kaffeenachmittagen und ähnlichem vornehmlich die Versorgung mit „Essen auf Rädern“ mit mehr als 44.000 Mahlzeiten jährlich sicher.
Bekannte Rheingau Musik Festival mit aufgebaut
Ministerpräsident Volker Bouffier betonte außerdem, dass der sehr erfolgreiche Unternehmer Wisser auch das heute weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannte Rheingau Musik Festival mit aus der Taufe gehoben habe. „Claus Friedrich Wisser hat sich um dieses renommierte Musikfestival große Verdienste erworben. 1987 wurde zunächst der Verein ,Rheingau Musik Festival e.V.' gegründet. Dieser hat 1988 erstmals das Festival veranstaltet und dieses bis zur Gründung der Konzertgesellschaft im Jahr 1993 noch selbst organisiert. Claus Friedrich Wisser ist hierbei schon seit vielen Jahren Vorsitzender des Fördervereins, der mittlerweile jährlich ungefähr 150 Konzerte an mehr als 40 Spielorten im und rund um den Rheingau veranstaltet. Bei der im Jahr 2004 gegründeten ,Stiftung Rheingau Musik Festival' war der Frankfurter ebenfalls Gründungsmitglied.“
Darüber hinaus wies Bouffier darauf hin, dass Wisser, der an der Johann Wolfgang Goethe-Universität ein Betriebswirtschaft-Studium absolviert hat, die zukunftsorientierte Weiterentwicklung „seiner“ Alma Mater in Frankfurt besonders am Herzen liege. Der gebürtige Wiesbadener sei seit 1986 Mitglied der „Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität e.V.“ und gehöre dort seit nunmehr sieben Jahren dem Vorstand an. „Im Laufe der Zeit hat er nicht nur viele gute Ideen in den Vorstand eingebracht, sondern zudem beträchtliche Sonderspenden zur Umsetzung von Maßnahmen und Projekten zur Verfügung gestellt. Der Aufbau der Alumni-Organisation der Universität war ein besonderes Projekt, das ohne die tatkräftige Unterstützung von Claus Friedrich Wisser in der Kürze der Zeit der Umsetzung kaum zu realisieren gewesen wäre. Innerhalb weniger Jahre hat sich die Vision von einer Alumni-Organisation zu einer wichtigen, fachbereichsbezogenen Kommunikationsplattform für die ehemaligen Studierenden der Frankfurter Universität entwickelt, die von mehr als 30.000 Personen genutzt wird. Das ist das Verdienst des Geehrten“, unterstrich Bouffier. Des Weiteren unterstütze Wisser im kulturellen Bereich tatkräftig auch weitere Einrichtungen und Museen in Frankfurt wie das Städelsche Kunstinstitut und das Caricatura Museum für Komische Kunst. Zudem sei er Mitglied in der Bürgerstiftung „Neue Oper Frankfurt i.G.“ und Stiftungsvorstand der von der Wisag und der Eigentümerfamilie im Jahr 2015 gegründeten Stiftung „Die Kinderhilfe der Wisag“, die Kinder und Enkelkinder von Beschäftigten unterstützt und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Leistungen in Schule und Ausbildung zu verbessern.
Für sein mäzenatisches Wirken, insbesondere bei der Förderung von Kunst und Kultur, wurde Claus Friedrich Wisser 2005 mit der Georg-August Zinn-Medaille ausgezeichnet. 2010 wurde er zudem für sein ehrenamtliches und gesellschaftliches Engagement mit dem Hessischen Verdienstorden geehrt. Die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main wurde ihm 2013 verliehen.
Hintergrund
Bundesverdienstkreuz
Der damalige Bundespräsident Theodor Heuss stiftete im Jahr 1951 den Verdienstorden der Bunderepublik Deutschland. Er wird für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland sowie für Leistungen im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Bereich verliehen. Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird in acht Stufen verliehen. Im Folgenden sind sie nach Höhe der Stufen geordnet, beginnend mit der niedrigsten: Verdienstmedaille, Verdienstkreuz am Bande (umgangssprachlich: „Bundesverdienstkreuz“), Verdienstkreuz 1. Klasse, Großes Verdienstkreuz, Großes Verdienstkreuz mit Stern, Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, Großkreuz sowie Sonderstufe des Großkreuzes.