Sommerreise des Demografie-Beauftragten nach Ebsdorfergrund

Hessische Staatskanzlei

Sommerreise des Demografie-Beauftragten nach Ebsdorfergrund

Staatsminister Axel Wintermeyer informiert sich über das Projekt „Marktscheune Wittelsberg“: „Gutes Vorbild für die Gestaltung des demografischen Wandels und ein Gewinn für alle.“

Das Leben auf dem Land ist idyllisch, doch der Weg zum nächsten Supermarkt mitunter weit und der Einkauf ohne Auto schwer zu machen. Die Marktscheune Wittelsberg GmbH aus Ebsdorfergrund im Landkreis Marburg-Biedenkopf will für Abhilfe sorgen, die Grundversorgung verbessern und regionale Produkte leichter zugänglich machen. Auf seiner Sommerreise hat sich der Chef der Hessischen Staatskanzlei und Demografie-Beauftragte der Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer, über das Projekt „Marktscheune Wittelsberg“ informiert. Es ist eine von sechs Initiativen, die für den mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Hessischen Demografie-Preis nominiert sind, der im September in Wiesbaden verliehen wird.

Nahversorgung und regionale Produkte

„In dünn besiedelten, ländlichen Gebieten schließen immer mehr kleine Läden, da sie wirtschaftlich nicht zu betreiben sind. Die Dinge des täglichen Lebens wie beispielsweise Nahrungsmittel oder Drogerieartikel sind dann vor Ort kaum noch zu bekommen. Eine schlechte örtliche Nahversorgung ist ein Problem, insbesondere für Ältere oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Dass neue Konzepte unter gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgreich sein können, zeigt ,Die Marktscheune‘. Das junge Unternehmen schließt mit seinem Angebot Lücken in der Nahversorgung und bietet regionalen Erzeugern einen zusätzlichen Absatzweg für ihre Produkte. Das Projekt ist ein gutes Vorbild dafür, wie mit kreativen Lösungen der demografische Wandel gestaltet werden kann. Es ist ein Gewinn für alle“, sagte Staatsminister Wintermeyer.

Selbstbedienungs-Automaten und Marktscheune

Ein Standbein der Marktscheune sind Selbstbedienungs-Automaten in der Region. Online kann der aktuelle Bestand im Automaten abgefragt werden. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Milch, Eiern, Kaffee und Suppe über Käse und Wurst bis hin zu Wein, Bier und Chips. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Volksbank Mittelhessen sind Kooperationspartner. In den Foyers oder vor immer mehr Filialen der Bank werden die Automaten aufgestellt. Zusätzlich soll eine zum Laden umgebaute Scheune in Wittelsberg regionalen Händlern und Erzeugern eine Plattform bieten, wo sie ihre Produkte wie auf einem Marktplatz, aber geschützt vor Wind und Wetter zweimal pro Woche verkaufen können. Ein Café wird einen zusätzlichen Treffpunkt für die Bevölkerung bieten. Die Eröffnung der Marktscheune ist für Ende 2021/Anfang 2022 geplant.

Der Demografie-Preis

„Die Hessinnen und Hessen leben gerne auf dem Land. Jeder Zweite ist hier zu Hause. Wenn in Zukunft mehr Menschen im Homeoffice arbeiten und nicht zur Arbeit in die Städte pendeln, können unsere Dörfer noch attraktivere Lebensmittelpunkte für Junge und Alte werden. Dazu muss das Umfeld stimmen und Projekte wie ,Die Marktscheune‘ tragen dazu bei. Ihr Netzwerk stärkt die Gemeinschaft in der Region und die Lebensqualität vor Ort. Die Kriterien für die Nominierung für den Demografie-Preis sind Innovation, Übertragbarkeit und Nachhaltigkeit. ,Die Marktscheune‘ erfüllt dies vorbildlich“, betonte Wintermeyer.

  • „Reservemannschaft der Feuerwehr“ aus Grasellenbach-Wahlen, Landkreis Bergstraße
  • „Honigbienen, Wildbienen und Blühstreifen“ aus Runkel, Landkreis Limburg-Weilburg
  • „Die Marktscheune Wittelsberg“ aus Ebsdorfergrund-Wittelsberg, Landkreis Marburg-Biedenkopf
  • „BARock-AG“ aus Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg
  • „AlmerodeLIVE Studio“ aus Großalmerode, Werra-Meißner-Kreis
  • „Gemeinsam nachhaltig leben“ aus Silges, Landkreis Fulda

Hintergrund

Mit dem Demografie-Preis zeichnet die Landesregierung seit 2010 jährlich Projekte und Initiativen aus, die dem demografischen Wandel mit innovativen und kreativen Ideen entgegenwirken. Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! Leben auf dem Land“ steht die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes im Mittelpunkt des mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Preises. Aus 111 Bewerbungen hat eine unabhängige Fachjury sechs Projekte ausgewählt. Bei der Preisvergabe sind die Kriterien Innovation, Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit der Projekte entscheidend.