Als Gastrednerin nahm die Präsidentin des Europäischen Forschungsrates (ERC), Prof. Maria Leptin, teil. Ayse Asar, Hessische Staatssekretärin für Wissenschaft und Kunst, eröffnete die Veranstaltung und lobte die Arbeit des ERC und seiner Präsidentin. Der ERC sei der Eckpfeiler der Exzellenzförderung in der europäischen Forschungslandschaft. Die Staatssekretärin begrüßte, dass Prof. Leptin den ERC für alle Forschungsdisziplinen offen halte. Sie betonte weiterhin, Hessen habe sich in den letzten Jahren erfolgreich engagiert, um die Beteiligungsquote an EU-geförderten Projekten im Forschungsbereich zu erhöhen. Mit dem 2020 ins Leben gerufenen Landesprogramm „Hessen Horizon“ unterstütze das Land die hessischen Hochschulen dabei, sich speziell auf EU-Förderanträge im Bereich Forschung und Innovation vorzubereiten, sagte Ayse Asar weiter. Die Zahl von 24 eingeworbenen hessischen ERC-Grants allein im Ausschreibungsjahr 2021 sei beeindruckend. Mit Blick auf den brutalen russischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine würdigte die Staatssekretärin das besondere Engagement von Prof. Leptin, Möglichkeiten der ERC-Förderung für die ukrainische Forschungscommunity zu steigern. Dr. Torsten Fischer, Leiter der KOWI, betonte, dass das kommende Budget für den ERC erfreulicherweise auf Basis der jüngsten Haushaltsverhandlungen zwischen dem Rat, dem Europäischem Parlament und der Europäischen Kommission gesichert sei.
7. Dezember 2022
Der Weg zur Exzellenz in der Wissenschaft
Unterstützung für die nächste Generation für Forschende
Prof. Maria Leptin ging in ihrem Statement zunächst auf die Rolle der Forschung ein: „Wissenschaft hat die Kraft, die Geheimnisse unserer Welt aufzulösen und das Leben der Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern“. Aber um Durchbrüche weiterhin zu erreichen, müsste man die Forschungssysteme weiterhin leistungsfähig halten. Daher gehe es nun mit Blick auf Deutschland darum, die nächste Generation von Forschenden zu unterstützen. Die ERC-Erfolgsrate in Deutschland sei mit Platz zwei gleich nach den Niederlanden sehr hoch. Verbesserungsbedarf in Deutschland sah sie aber vor allem im Bereich der Chancen für Frauen, die bislang mit 28 Prozent bei ERC-Grants in Deutschland und bei bestimmten Beschäftigungsverhältnissen unterrepräsentiert seien. Prof. Leptin plädierte auch für eine Stärkung der internationalen Forschungskooperation des ERC. Mit Blick auf das wichtige Prinzip der Exzellenzausrichtung bekräftigte sie, dass der ERC an diesem festhalten wolle. Der ERC habe sich aber auch seine eigenen Prozesse der Evaluierung und der Briefings in den Evaluierungspanels unter die Lupe genommen. Möglichkeiten der Verbesserung seien hier machbar, ohne an den Grundsätzen des ERC zu rütteln. Bezogen auf die Herausforderungen für die Zukunft des ERC betonte Prof. Leptin, dass EU-Entscheidungsträgerinnen und –träger weiterhin von der Notwendigkeit der Pionierforschung im kommenden Rahmenprogramm überzeugt werden müssten, gerade auch mit Blick auf dessen budgetäre Ausstattung.