Der Generalsekretär der DBU, Alexander Bonde, betonte in seinem Grußwort, dass das Bauwesen einer der ressourcen- und energieintensivsten Bereiche sei. Im Hinblick auf die gesetzten Klimaziele, die heutzutage schon spürbaren Folgen der Klimakrise sowie der steigenden Ressourcenknappheit benötige das Bauwesen dringend einen Umbruch. Heutzutage gingen vierzig Prozent der weltweiten Treibhausemissionen zu Lasten der Bau- und Gebäudewirtschaft, so Bonde.
31. August 2022
Holz als Antwort auf die großen Fragen der Klimakrise
Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, renommierter Klimaforscher sowie ehemaliger Direktor des Potsdam-Instituts für Klimaforschung (PIK), stellte in seinem Vortrag die aktuellen Forschungsergebnisse zum Klimawandel und die Herausforderung der Menschheit zur Bewältigung der Lage dar. Durch die rasante Industrialisierung der letzten 200 Jahre und die damit verbundene Klimaerwärmung reiche es nicht mehr klimaneutral zu werden, vielmehr müsse sich die Welt klimapositiv entwickeln, führte der Klimaforscher weiter aus. Im Bausektor könne dies durch das langlebige Erhalten und Verbauen von nachhaltig abgebautem Holz, welches der Natur auf natürliche Weise Co2 wieder entzieht, erreicht werden. Im Wiederaufbau der Ukraine sieht er die große Chance und Herausforderung der Europäischen Union, zukunftsweisende Bautechniken zu wählen. Globale Aufgabe muss aus seiner Sicht sein, zum einen Emissionen so schnell wie möglich auf „null“ zu bringen und natürliche Kohlenstoffsenken zu schützen und erweitern. Zum anderen müsse das Klima durch Aufforstung von 500 Milliarden Bäumen und dem Erbauen von rund zwei Milliarden Häusern aus nachhaltig geernteter Biomasse wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
EU-Korrespondentin Katrin Pribyl moderierte die Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Alexander Bonde und Sabine Djahanschah, Leiterin des DBU-Referats Architektur und Bauwesen. Djahanschah hob hervor, dass durch intelligente Holzkonstruktionen rund 70 Prozent der Emissionen beim Neubau und rund 37 Prozent bei Sanierungen und Renovierungen eingespart werden könnten. Alle Gesprächsteilnehmer sprachen sich dafür aus, dass Holzbauten auch in einem größeren urbanen Umfeld weit mehr in den Fokus rücken müssen, um Gesellschaft und Investoren zu zeigen, welche Möglichkeiten schon heutzutage zum brandfesten, lärmisolierten und standhaften Holzbau existieren.