Keine Übertragung von Verantwortung an KI, AI Quality and Testing Hub
Dr. Corina Apachite, Program Head AI & Data, Continental AG, forderte eine Demokratisierung von KI. Es müsse verhindert werden, dass jetzt Monopole entstehen, zum Beispiel bei großen Sprachmodellen wie ChatGPT. Regulierung könne Innovationen fördern, müsse aber auch verständlich sein. Die Digitalministerin warnte davor, der Technologie die Verantwortung zu übertragen. Verantwortung müssten immer Menschen übernehmen. Kilian Gross, Generaldirektion Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien der Kommission, wies darauf hin, dass es bei der KI-Verordnung darum gehe, Vertrauenswürdigkeit zu schaffen. Wenn die Bürgerinnen und Bürger kein Vertrauen haben in die Technologie, sei das beispielsweise mit Blick auf die Verwaltungsdigitalisierung problematisch. Kilian Gross erläuterte auch, wie die neue KI-Verordnung zukunftsfest gemacht werden soll. So ermöglichten unter anderem delegierte Rechtsakte, das Gesetz an künftige Entwicklungen anzupassen. Der neue EU-Rechtsrahmen sei auch nicht protektionistisch. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Arbeiten des Europarates und den Dialog der EU mit der US-Administration im Rahmen des Trade and Technology Council, in dem es auch um KI gehe. Dr. Michael Rammensee, Geschäftsführer des hessischen AI Quality & Testing Hub, erläuterte den Aufgabenbereich des AI Quality and Testing Hub, den das Land Hessen zusammen mit dem VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) gegründet hat. Der Hub unterstütze Hersteller dabei, die Qualität ihrer KI-Produkte zu steigern und nachzuweisen. Dies stärke die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Herstellern und Anwendern von KI-Systemen und erhöhe das gesellschaftliche Vertrauen in solche Systeme, so Dr. Rammensee. Als Beispiel nannte er die Unterstützung des Hubs für Unternehmen bei der Festlegung von Prüfkriterien für KI, zum Beispiel bei der Frage, wie man die Transparenz eines KI-Systems testen kann. Wichtig sei, dass die Systeme auditierbar sind, damit im Schadensfall Rechtsbehelfe eingelegt werden können. Moderiert wurde die Veranstaltung von Silke Wettach, WirtschaftsWoche.