Eingeladen hatten die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten
Lucia Puttrich, das Goethe-Institut Brüssel sowie das Österreichische Kulturforum Brüssel.
Die österreichische Botschafterin beim Königreich Belgien und der Nato, Frau Dr. Elisabeth Kornfeind, begrüßte, dass der Autor dem Thema Europa treu geblieben ist und hob hervor, dass die Krisen der Jahre seit Erscheinen des ersten Romans von Menasse gezeigt haben, dass die Krisenbewältigung in der Gemeinschaft besser gelingt.
Robert Menasse begann seine Lesung mit dem Prolog des Romans, in dem die Protagonisten vorgestellt werden: Sie finden sich alle in der Rüstkammer des kunsthistorischen Museums der Wiener Hofburg ein und betrachten den dort ausgestellten Helm des albanischen Nationalhelden aus dem 15. Jahrhundert „Skanderbeg“. Alle verbinden mit dem Helm ganz unterschiedliche Erinnerungen und Emotionen – ein Denkmal in der Heimatstadt, das als Treffpunkt mit der Freundin diente, oder über das man als Kind einen Aufsatz schrieb. Ein albanischer Künstler betrachtet den Helm mit Nationalstolz. Für ihn ist er ein Symbol für ein geeintes Albanien. Dass er das Museum wegen der bevorstehenden Schließung eilig verlassen muss, verbindet er gedanklich in einem Kunstwerk mit den Enttäuschungen im EU-Beitrittsprozess Albaniens: „Europa, wir schließen in fünf Minuten“.