Veranstaltung zu Schlössern und Gärten Hessens mit bedeutender Historie

Am 15. März 2023 fand in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel die Abendveranstaltung „Schlösser und Gärten im Fokus – Geschichtsorte im Herzen Europas“ statt.

Eingeladen hatten die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich und die Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen Kirsten Worms.

Staatssekretär Uwe Becker nahm Bezug auf den großen „Schatz“ an hessischen Schlössern und Parkanlagen. Dieses historisch und kulturell große Erbe umfasse stolze 48 Anlagen, hob Becker hervor, „die wir mit Fug und Recht als kulturhistorische Juwelen bezeichnen dürfen“. Die hessischen Schlösser, Burgen, Gärten, Klöster und weitere Kulturdenkmäler „umfassen eine nahezu 2000 Jahre bewegende Geschichte“. Er wies auch darauf hin, dass ein Teil der Kulturschätze sogar Weltrang habe, wie beispielsweise das Niederwalddenkmal im UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal. Becker hob hervor, die wichtige Aufgabe der Verwaltung der Schlösser und Gärten Hessens (SG) sei es, das historische Erbe denkmalfachlich zu pflegen, zu erforschen, zu präsentieren und der Öffentlichkeit zu vermitteln.

 Impuls mit Kirsten Worms, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen
Impuls mit Kirsten Worms, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen

In ihrer Präsentation ging Kirsten Worms, Direktorin der SG, auf die einzelnen hessischen Kulturschätze ein, die von der SG verwaltet werden. „Wir möchten mit unserer Ausstellung auch ‚Appetit machen‘, damit „Sie uns besuchen und auch die hessischen Schätze weiterempfehlen.“ Kirsten Worms sprach auch die Mannigfaltigkeit des historisch bedeutenden Erbes in Hessen an. Mit Blick auf das karolingische Erbe verwies Frau Worms auf das UNESCO Welterbe Kloster Lorsch, das erste hessische bei der UNESCO eingetragene Kulturerbe. Die Anlage habe 2015 auch einen europäischen Gartenpreis erhalten, hob Kirsten Worms hervor. Aber auch Staufisches Erbe zähle zu den hessischen Kulturschätzen: Bedeutend sei hier das derzeit in Sanierung befindliche Kloster Konradsdorf in der Wetterau, dessen Wiedereröffnung für den Sommer 2023 geplant ist.

Ein besonderes Schmuckstück sei darüber hinaus das Schloss Erbach im Odenwald, das bis zum Haus Oranien-Nassau reichte und sogar damals noch zulässig handgefertigte Elfenbeinstücke zu seinem Fundus zählt. Ein weiteres Highlight sei das romantische Erbe im Brentano-Haus in Oestrich-Winkel, das nicht nur die Gebrüder Grimm, sondern auch Goethe höchstpersönlich zu seinen Gästen zählte. Worms führte weiter aus, die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens haben ihren Sitz in Bad Homburg vor der Höhe. Das dortige Schloss und der Schlosspark zeichnen sich durch eine Besonderheit aus: Als authentisches Zeugnis der Wohnkultur der letzten deutschen Kaiser und Kaiserinnen sind die historischen Appartements einzigartig in Deutschland. Die Hohenzollern-Familie nutzte die ehemalige Residenz der Landgrafen von Hessen-Homburg regelmäßig zur Erholung, auch in Kriegszeiten.

„Wir geben Geschichte Zukunft“: Kirsten Worms im Gespräch mit Dr. Eva Bambach, Kunsthistorikerin
„Wir geben Geschichte Zukunft“: Kirsten Worms im Gespräch mit Dr. Eva Bambach, Kunsthistorikerin

In der anschließenden Gesprächsrunde mit Kulturhistorikerin Dr. Eva Bambach erklärte Kirsten Worms die Bemühungen der SG in punkto Vermittlungsarbeit und Wissenstransfer, unter anderem für die jüngere Generation. Worms richtete auch den Blick in die Gegenwart. Der Klimawandel mache nicht vor den Schlössern und Gärten halt. Allein in Wilhelmsbad habe man rund 350 alte Bäume verloren. Abschließend führte der hessische Fotograf Michael Leukel die Gäste in seine farbenfrohen und kontrastreichen Foto-Motive ein, die er in den vergangenen Jahren von den Schlössern und Gärten Hessens aufgenommen hat. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion gab es die Gelegenheit, die in der Landesvertretung präsentierte Ausstellung der Fotografien Leukels zu bewundern.

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