Auf Einladung des Hessischen Ministers für Bundes- und Europangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung Manfred Pentz fand am 20.02.2024 in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel eine Veranstaltung in der Reihe „Europa im Gespräch“ zum Thema „Digitaler Euro – Zukunftsvision oder Schreckgespenst?“ statt. Vor mehr als 200 Gästen bot Prof. Dr. Joachim Wuermeling, früheres Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank und seit Jahresbeginn Dozent an der Berliner Wirtschaftshochschule ESMT, einen Einblick in mögliche Anwendungsbereiche des digitalen Euro. So könne dieser einen wahren Digitalisierungsschub in der EU auslösen und in einer Vielzahl von Branchen wie etwa dem Handwerk und Einzelhandel, aber auch der öffentlichen Verwaltung zum Einsatz kommen. Dafür sei es aber nötig, den digitalen Euro – anders als in den aktuellen Plänen der EZB vorgesehen – tokenisiert, d.h. auf der Grundlage der Blockchain-Technologie, aufzusetzen.
20. Februar 2024
Digitaler Euro – Zukunftsvision oder Schreckgespenst?
Im Anschluss skizzierte MdEP Dr. Stefan Berger (EVP/DEU) als Berichterstatter für das Dossier digitaler Euro den aktuellen Stand der Gesetzgebung. Wichtig sei v.a., Wirtschaft und Gesellschaft auf breiter Basis miteinzubeziehen und sich klar zum Fortbestand des Bargeldes zu bekennen. Für ihn gelte der Grundsatz „Neues wagen, aber Gutes erhalten“. Es sei wichtig zu betonen, dass das Bargeld nicht ersetzt werden soll. Daher habe die Kommission den Legislativvorschlag zum digitalen Euro zeitgleich mit einem Vorschlag zur Bewahrung des Bargeldes eingebracht. Denn: „Bargeld ist gedruckte Freiheit“.
In der anschließenden, von Dr. Detlef Fechtner (Börsen-Zeitung) moderierten Podiumsdiskussion gingen Prof. Dr. Wuermeling und MdEP Dr. Berger u.a. auf das Thema Haltelimits sowie Bedenken zur Privatsphäre und zur gesellschaftlichen Akzeptanz des digitalen Euros ein.