Hessische Staatskanzlei

Antisemitismusbeauftragter lobt Initiative von Hochschul-Lehrenden gegen Judenhass

„Diese Initiative von Lehrenden ist ein wichtiges, starkes und längst überfälliges Zeichen gegen Antisemitismus an deutschen Hochschulen. Der inzwischen von rund 700 Unterstützerinnen und Unterstützern unterzeichnete Offene Brief ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass ganz offensichtlich doch nennenswerte Teile der deutschen Hochschullandschaft dem wachsenden Antisemitismus in unserem Land aktiv entgegentreten wollen. Ich möchte noch mehr Lehrende darin bestärken, Haltung zu zeigen und es ihren Kolleginnen und Kollegen gleich zu tun. Es braucht dieses gesellschaftliche Zeichen des Anstandes in einer Zeit zunehmender Salonfähigkeit des Antisemitismus in deutschen Hörsälen. Viel zu oft wurde in den letzten Monaten seit den schrecklichen Massakern der Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober der israelbezogene Antisemitismus gerade auch an deutschen Hochschulen relativiert, verharmlost und dessen Verbreitung moralisch die Tür geöffnet. Damit muss Schluss sein und diese Initiative setzt das richtige Signal. Es wurde Zeit!“, erklärte heute der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker mit Blick auf die in den letzten Stunden gestartete Initiative „profs-against-antisemitism“.

„Wenn Professorinnen und Professoren zur Solidarität mit jüdischen Kolleginnen, Kollegen sowie Studierenden aufrufen, müsste eigentlich jede und jeder Lehrende dem zustimmen können. Wenn das Existenzrecht Israels verteidigt wird, muss erwartet werden können, dass unsere Deutsche Staatsräson von jedem Hochschulbeschäftigten unterstrichen wird. Und wer der Freiheit der Lehre verpflichtet ist, darf keine akademischen Brücken zu unseren israelischen Freunden einreißen. Diesem Dreiklang von Anstand, Menschlichkeit und Haltung kann nur widersprechen, wer die Schwelle zum Antisemitismus bereits überschritten hat. Ich hoffe, dass noch möglichst viele Professorinnen und Professoren es ihren Kolleginnen und Kollegen gleichtun und diese Initiative unterstützen“, erklärte der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker abschließend.