„Auch, wenn dieser Übergriff niemanden körperlich verletzt hat, ist dies ein weiterer antisemitischer Akt der Feindschaft gegenüber dem Staat Israel. Wer unsere israelischen Freunde in Deutschland angreift, greift auch unser Land an, denn unsere Staatsräson gegenüber Israel schließt natürlich in besonderem Maße gerade auch dessen Repräsentanten bei uns in Deutschland ein. Dieser gezielte Angriff auf die Vertretung des Staates Israel ist das Resultat der zunehmenden Israelfeindlichkeit in unserem Land. Leider findet der Israelhass auch bei uns einen immer größeren Resonanzboden, weil im Rahmen der Verteidigungshandlungen Israels im Gaza-Streifen in den Köpfen zu vieler Menschen längst eine Täter-Opfer-Umkehr stattgefunden hat. Wir müssen diese antisemitische Spirale von Relativierung, Umdeutung und Schuldverschiebung durchbrechen“, erklärte der Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker heute in Wiesbaden.
„Auch wenn die unmittelbaren Folgen dieses Übergriffs überschaubar sind, zeigt er doch, wie niedrig inzwischen die Schwelle zur Gewalt gegenüber Israel selbst bei uns in Deutschland ist. Dies liegt auch daran, dass selbst die internationale und europäische Politik in Bezug auf die gegenwärtige Situation im Nahen Osten längst Israel zum Sündenbock umgedeutet hat. Wenn nach dem schlimmsten Massenmord an Jüdinnen und Juden seit der Shoah, nach den barbarischen Massakern vom 7. Oktober, gerade jetzt die Vereinten Nationen den Palästinensern höhere Rechte einräumen und europäische Staaten symbolhaft einen palästinensischen Staat anerkennen, dann setzt dies das gefährliche Zeichen, dass sich Terrorismus und Gewalt gegen Israel auch noch lohnen. Bei allen Anstrengungen für eine gemeinsame Zukunft von Israelis und Palästinensern in Frieden und Sicherheit, muss gegenwärtig unsere klare und eindeutige Solidarität unseren Freunden in Israel gelten. Alle anderen Signale sind nur Wasser auf die Mühlen der Extremisten“, so Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker.