Vor 75 Jahren wurde der Schuman-Plan verabschiedet, der zur Kohle- und Stahl Union führte und als Gründungsidee der EU gilt. Vor 40 Jahren wurde erstmals das Schengen-Abkommen unterzeichnet, das uns in Europa seitdem freies Reisen ohne Grenzkontrollen ermöglicht. Und: Die Europawochen feiern Geburtstag. 1995, also vor 30 Jahren, fand erstmals bundesweit eine Europawoche statt. Seit dem Jahr 2023 ist aus der Europawoche eigentlich ein Europamonat geworden, denn der Zeitraum wurde auf den gesamten Mai ausgeweitet. Auch die Landesregierung beteiligt sich an den Europawochen. Das Europaressort hat eine landesweite Europabus-Aktion ins Leben gerufen. Durch Kassel, Fulda, Darmstadt, Gießen, Frankfurt am Main und Wiesbaden fahren den ganzen Mai über Linienbusse im Europadesign, um auf die Europawochen hinzuweisen und für ein starkes Europa zu werben. Das Motto in Hessen lautet #wirfeierneuropa.
Europabustour durch Wiesbaden
Anlässlich des EU-Projekttages hat Europaminister Manfred Pentz deshalb 30 Schülerinnen und Schüler der Wiesbadener Leibnizschule zu einer Europabustour durch Wiesbaden eingeladen. Gemeinsam mit dem Minister begann die Tour an der Hessischen Staatskanzlei, machte Stopp am Hessischen Landtag, am Wiesbadener Rathaus und endete in einer EU-geförderten Biobäckerei in Mainz-Kastel. Bei ihren Stopps trafen die Schülerinnen und Schüler auch die Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und die Europadezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, Maral Koohestanian.
Bedeutung der europäischen Einigung im Alltag
„Europa ist Teil unseres Alltages – auf dem Schulweg, beim Einkaufen oder beim Verreisen. Und ab und an ist es wichtig, genau daran zu erinnern. Urlaubsreisen ohne lange Staus an den Grenzen, weil es keine Grenzkontrollen mehr gibt. In Zagreb, Berlin oder Paris mit derselben Währung zahlen, einfach in ganz Europa studieren und arbeiten zu können oder beim Telefonieren und Surfen im Internet keine Roaming-Kosten mehr zu bezahlen: All das sind die Alltagserfolge der europäischen Einigung, die heute europäische Normalität geworden sind“, sagte Europaminister Manfred Pentz.
„Und dieses europäische Lebensgefühl ist es, was die EU so attraktiv macht. Wenn man in die Gesellschaften der EU-Beitrittsländer schaut, zum Beispiel in Südosteuropa, in Albanien, Serbien, Montenegro, Bosnien Herzegowina oder Nordmazedonien, dann spürt man, dass gerade die jungen Menschen von Europa unheimlich begeistert sind“, sagte der Minister und rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, für Europa zu werben. „Wenn Ihr in Europa unterwegs seid, auf Klassenfahrten, im Urlaub oder wenn Ihr einen Schüleraustausch organisiert, dann werbt für die europäische Idee, für unsere Demokratie und vor allem für die Freiheit in unserem Land, alles machen zu können, ohne dass der Staat dir sagt, ob Du studieren darfst, welchen Beruf Du ausüben sollst, wen Du wählen oder lieben sollst. Es ist diese Freiheit, die wir uns in Europa geschaffen haben, aber die wir auch gegen Angriffe von außen und innen beschützen müssen. Wer Europa verstehen will, muss es fühlen können und dürfen. Und da seid Ihr unsere Botschafterinnen und Botschafter.“
Bedeutung der Demokratie und Zusammenarbeit
Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann betonte: „Vor allem in Zeiten multipler Krisen und Konflikte ist es besonders wichtig, sich die Errungenschaften und Möglichkeiten eines vereinten Europas vor Augen zu führen. Die Demokratie und unsere demokratischen Werte bilden die Grundlage für dieses friedliche Zusammenleben innerhalb Europas. Deshalb freuen wir uns sehr, dass der Europabus heute bei uns Station macht und wir im Rahmen dieser Aktion die Schülerinnen und Schüler in unserem Haus – der Herzkammer der Demokratie in Hessen – willkommen heißen können.“
Die Wiesbadener Europadezernentin Maral Koohestanian ergänzt: „Als Europastadt sind wir stolz darauf, dass die zentrale Veranstaltung der hessischen Europa-Bustour bei uns in Wiesbaden stattfindet und wir gemeinsam mit Staatskanzlei und Landtag diesen Tag gestalten können. Das ist ein weiteres gutes Beispiel für unsere Zusammenarbeit nach dem Europafest 2024 und dem Europa Flashmob. Wir freuen uns besonders, dass Schülerinnen und Schüler der Wiesbadener Leibnizschule dabei sind. Junge Menschen sind Europas Zukunft, Europa ist die Zukunft für die Jugend. Es ist unsere Aufgabe als politisch Verantwortliche, über Partei- und Ländergrenzen hinweg eine gute Zukunft möglich zu machen: eine offene Gesellschaft, in der die europäischen Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität für alle gelten.“
„Wir haben diese Bustour und unsere ganze Aktion mit den Europabussen nicht nur ausgewählt, weil die Busse gute Werbeträger sind, sondern auch, weil sie gleichzeitig ein tolles Symbol für unser Anliegen sind. Ein Symbol für die Reisefreiheit, für den Austausch und für die Verbundenheit. Europa bedeutet, dass man einfach in einen Bus einsteigen und überall in Europa Freunde finden kann. Das macht uns aus und das müssen wir schützen“, betonte Manfred Pentz.