„Nordmazedonien hat in den vergangenen Jahren enorm viel für die Annäherung an die EU geleistet. Jetzt ist es wichtig, dass die EU glaubwürdig bleibt und die Beitrittsperspektive mit Leben füllt“, erklärte Pentz beim Auftakt seiner Reise.
Europäische Zusammenarbeit im Fokus
Während seines Aufenthalts in Skopje trifft Pentz unter anderem den Minister für digitale Transformation, Stefan Andonovski, sowie die stellvertretende Ministerin für europäische Angelegenheiten, Viktorija Trajko. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die gemeinsamen Interessen in der europäischen Zusammenarbeit wie die Digitalisierung, Entbürokratisierung, der Status der EU-Beitrittsverhandlungen sowie die regionale Zusammenarbeit auf dem Westbalkan.
Erst am Dienstag hatte der Minister gemeinsam mit Ministerpräsident Boris Rhein die stellvertretende NATO-Generalsekretärin Radmilla Šekerinska getroffen, die zuvor als Verteidigungsministerin Nordmazedoniens ihr Land in das Bündnis geführt hatte. Pentz würdigte die Rolle Nordmazedoniens innerhalb der Allianz: „Nordmazedonien trägt als verlässlicher Partner einen wichtigen Teil zur gemeinsamen Sicherheit bei. Es ist außergewöhnlich, mit welchem Engagement und persönlichem Einsatz die Verpflichtungen aus dem Bündnis erfüllt werden. Für mich ist das ein wichtiger Beleg dafür, dass dies auch nach einem Beitritt des Landes zur EU der Fall sein wird.“
Der Minister begleitet im weiteren Verlauf der Reise eine Delegation von Vertreterinnen und Vertretern aus Groß-Zimmern. Die südhessische Gemeinde verbindet seit vielen Jahren eine enge und erfolgreiche Partnerschaft mit der Stadt Kriva Palanka in Nordmazedonien. Pentz betonte die Bedeutung solcher Kontakte: „Kommunale Partnerschaften sind das Herzstück der europäischen Idee. Sie machen Europa für die Menschen vor Ort erfahrbar, inspirieren für eine langfristige Zusammenarbeit und schaffen Vertrauen weit über die nationalen Grenzen hinweg.“
Hintergrund
Die Republik Nordmazedonien ist ein Binnenstaat auf dem westlichen Balkan mit rund 1,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Wichtigster Handelspartner ist Deutschland, das allein fast 40 Prozent der Exporte des Landes abnimmt. Das Land stellte 2004 den Antrag auf EU-Mitgliedschaft und erhielt 2005 den Kandidatenstatus. 2020 wurde das Land in die NATO aufgenommen. Der EU-Beitrittsprozess ist jedoch seit Jahren durch bilaterale Blockaden ins Stocken geraten, zuletzt durch Bulgarien wegen Streitigkeiten um Sprache und Minderheitenrechte.