Europastaatssekretärin Karin Müller hat gestern die Partnerschaftsvereine der Stadt Zwingenberg besucht. Die Stadt unterhält Städtepartnerschaften mit den Städten Tetbury (Vereinigtes Königreich), Brisighella (Italien) und Pierrefonds (Frankreich). Städtepartnerschaften werden regelmäßig von ehrenamtlichen Vereinen unterstützt, die eine Vielzahl von Aktivitäten rund um die Partnerschaften veranstalten. Empfangen wurde die Staatssekretärin nicht nur von Vertreterinnen und Vertretern der Vereine, sondern auch vom Bürgermeister Zwingenbergs, Dr. Holger Habich, der selbst seit kurzem Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Tetbury ist.
Karin Müller nutzte die Gelegenheit, sich für das Engagement der Vereine zu bedanken. „Europa mehr ist als nur Politik. Europa ist Freizügigkeit, Europa ist Partnerschaft, Europa ist Freundschaft. Europa ist aber vor allem auch Begegnung und es sind die Partnerschaftsvereine mit ihrem ehrenamtlichen Engagement, die diese Werte deutlich machen und sie mit Leben erfüllen. Partnerschaften, ob auf Landes- oder kommunaler Ebene, können deshalb nur dann erfolgreich sein, wenn es Menschen wie Sie gibt, die diese Freundschaften mit Leben erfüllen. Ob durch gegenseitige Besuche, Informationsveranstaltungen oder gut organisierte kulturelle Begegnungen. Freundschaft kann man nicht einfach beschließen, Freundschaft muss man leben. Und dies gelingt in Zwingenberg sehr gut. Wenn man auf die vielen Aktivitäten der örtlichen Partnerschaftsvereine schaut, dann kann man sich nur bedanken und die Arbeit weiter fördern.“
Jahrzehntelange Freundschaften
Karin Müller erinnerte bei der Gelegenheit an die Geschichte und Bedeutung der Partnerschaften: „Regionale und Städtepartnerschaften sind natürlich keine Erfindung der letzten 70 Jahre, aber sie haben in Europa nach dem 2. Weltkrieg eine besondere Rolle gespielt. Denn eine der wichtigsten Aufgaben bestand darin, dass die Menschen sich wieder vertrauen und miteinander auf freundschaftliche Weise in Kontakt kommen. Hier waren die Partnerschaften von unschätzbarem Wert. Denn sie haben dazu beigetragen, dass man sich gegenseitig besser versteht. Oft werden diese Partnerschaften von jahrzehntelangen Freundschaften zwischen den Akteuren getragen und wir müssen heute darauf achten, dass wir diese Tradition auch an die jungen Menschen weitergeben. Die Partnerschaftsvereine sind eine wichtige Stütze unseres europäischen Fundamentes und deshalb ist es wichtig und richtig, dass wir als Land die Vereine bei ihrer Arbeit unterstützen.“
Am Randes ihres Besuches übergab die Staatssekretärin den Vereinen auch eine finanzielle Unterstützung von jeweils 500,00 Euro pro Verein. „Dieses Geld ist nicht an ein bestimmtes Vorhaben gebunden, sondern soll der allgemeinen Vereinsarbeit dienen. Denn ja, es gibt immer mal wieder größere Projekte, einen Besuch, eine Ausstellung oder einen Schüleraustausch. Dafür stellt das Land ebenfalls Mittel zur Verfügung. Aber wir vergessen auch nicht die vielen kleinen Dinge, die bei der täglichen Vereinsarbeit gebraucht werden. Da geht es mal um Papier für den Drucker, kleine Flyer oder Versandkosten. Genau dafür ist diese Unterstützung gedacht, denn Vereinsarbeit ist in der Regel Ehrenamt und das will die Landesregierung im besonderen Maße fördern“, sagte Karin Müller.