Das hat das Hessische Kabinett beschlossen. „Mit Franziska Kiermeier gewinnen wir eine ausgewiesene Expertin. Sie wird die Landeszentrale mit guten Ideen, wichtigen Impulsen und ihren Erfahrungen neu aufstellen und auf Zukunftsthemen der politischen Bildung ausrichten“, sagte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Benedikt Kuhn, und ergänzte: „Die Stärkung und Förderung der Demokratie ist eines der zentralen Themen unserer Zeit und ein Schwerpunkt unser christlich-sozialen Koalition. Die HLZ als Impulsgeber für überparteiliche politische Bildung spielt dabei eine entscheidende Rolle, die wir weiter stärken wollen. Die Demokratie lebt von aufgeklärten, informierten Bürgerinnen und Bürgern.“
Die starke Stellung der Landeszentrale für politische Bildung möchte die neue Direktorin Franziska Kiermeier künftig behaupten. „Die politische Bildung ist gegenwärtig enorm gefordert. Wir erleben aktuell international, wie Demokratien zunehmend unter Druck geraten und von innen heraus angegriffen werden. Deshalb gilt es mehr denn je, für diese Staats- und Lebensform zu werben, ihren unschätzbaren Wert gegenüber autokratischen Systemen zu verdeutlichen und die freiheitlich-demokratische Grundordnung des Grundgesetzes zu festigen, vor allem bei jungen Menschen. Die HLZ leistet einen entscheidenden Beitrag, die Demokratie zu stärken. Das wird sie auch künftig“, sagte Franziska Kiermeier, die in Trier und Lund/Schweden Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Germanistik studiert hat. Ihre berufliche Laufbahn begann die 49 Jahre alte Frau in der Thüringer Staatskanzlei. Dort war sie unter anderem als Referatsleiterin in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Ab 2012 verantwortete sie die Themenbereiche historisch-politische Bildung und Erinnerungskultur am Institut für Stadtgeschichte Frankfurt. Von 2022 bis 2024 leitete sie das Institut kommissarisch und entwickelte in dieser Zeit viel beachtete Angebote für das 175-jährige Jubiläum der ersten deutschen Nationalversammlung.
Digitale Erweiterung und Aufklärung: Kiermeier setzt auf moderne politische Bildung
„Die HLZ vermittelt Informationen über den Aufbau und die Funktion staatlicher Institutionen, leistet vor Wahlen wichtige Aufklärungsarbeit und gibt mit dem Wahl-O-Mat politische Entscheidungshilfe. Zudem klärt sie über Diktatur, Extremismus und Totalitarismus auf und bietet Veranstaltungen und Projekte für Schulen an. Diesen Ansatz werde ich zusammen mit meinem Team und unseren vielen Kooperationspartnern weiterentwickeln“, sagte Kiermeier. Sie plane, vor allem das digitale Angebot der HLZ auszuweiten, damit die Inhalte noch stärker jüngere Zielgruppen erreichen könnten. Dabei habe sie vor allem die Sozialen Medien im Blick: „Die Sozialen Medien sind einerseits ein unverzichtbares Instrument für die politische Bildung, zugleich aber auch eine zentrale Herausforderung für unsere Demokratie. Fake News, Desinformation und Radikalisierung dürfen darin nicht die Oberhand gewinnen. Dazu will die HLZ maßgeblich beitragen.“