Ministerpräsident Boris Rhein beim Hessischen Zukunftsrat Wirtschaft

Hessische Staatskanzlei

Landesregierung beruft „Hessischen Zukunftsrat Wirtschaft“ ein

Die Hessische Landesregierung hat einen neuen, politisch unabhängigen „Hessischen Zukunftsrat Wirtschaft“ einberufen, der Empfehlungen für das Regierungshandeln in der nächsten Legislaturperiode erarbeiten wird. „Politik und Wirtschaft stehen vor der gemeinsamen Herausforderung, unser Land zu modernisieren und den Wirtschaftsstandort krisenfest zu machen“, sagten Ministerpräsident Boris Rhein und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Freitag in Wiesbaden nach dem ersten Hessischen Wirtschaftsgipfel in der Staatskanzlei. „Dafür brauchen wir die Erfahrung und Expertise aller Beteiligten. Die Aufgabe ist klar: Wir müssen digitale Technologien optimal nutzen, weniger Ressourcen verbrauchen und dabei bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Der ‚Hessische Zukunftsrat Wirtschaft‘ soll uns auf dem Weg dahin wichtige Impulse liefern.“

„Hessen ist ein wirtschaftliches Kraftzentrum im Herzen Europas. Wir sind die Heimat vieler innovativer Unternehmen und hochqualifizierter Beschäftigter. Dank einer prosperierenden Wirtschaft leben wir seit Jahrzehnten in hohem Wohlstand. Doch die Krisen der Gegenwart und die Trends der Zukunft beschleunigen den Strukturwandel und fordern die hessische Wirtschaft immer wieder aufs Neue heraus. Hierfür müssen wir gemeinsame Lösungsstrategien entwickeln“, sagten Rhein und Al-Wazir nach dem Auftakttreffen in der Staatskanzlei.

Herausforderungen und die Zukunftsfähigkeit des Landes

Im Vordergrund des ersten Hessischen Wirtschaftsgipfels standen die aktuellen Herausforderungen und die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Hessen.  „Wir müssen unsere Kräfte bündeln und bestehende Initiativen zusammenführen. Damit die hessische Wirtschaft noch wettbewerbsfähiger, innovativer und robuster wird, muss die Politik zukunftsträchtige Rahmenbedingungen setzen. Mit dem ‚Hessischen Zukunftsrat Wirtschaft‘ können nunmehr neue, innovative Ideen aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zur Weiterentwicklung des Zukunftsstandorts Hessen unmittelbar in den politischen Prozess eingebracht werden“, sagte Rhein.

„In Zeiten wie diesen brauchen wir den Mut, neue Wege zu gehen. Mit dem ‚Klimaplan Hessen‘ und dem Programm ‚WirtschaftsWandel Hessen‘ hat die Landesregierung die Herausforderung bereits angenommen. Und auch viele Unternehmen haben sich bereits auf den Weg gemacht – weil sie sehen, welche ökonomischen Chancen sich dabei bieten“, sagte Al-Wazir. „Wir wollen wissen, wie wir sie dabei optimal unterstützen können und wie wir sicherstellen, dass von diesem Wirtschaftswandel alle Beschäftigten und die ganze Gesellschaft profitieren. Dafür ist der Zukunftsrat genau der richtige Ort.“

Krisen als Chancen nutzen

Dem „Hessischen Zukunftsrat Wirtschaft“ gehören Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Gewerkschaften, Hochschulen und Forschungseinrichtungen an.  Den Vorsitz übernehmen Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der Entega AG in Darmstadt, und Prof. Volker Wieland, Ph.D., geschäftsführender Direktor des Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) an der Frankfurter Goethe-Universität.

„Wir leben in bewegten Zeiten. Der französische Soziologe Edgar Morin prägte schon in den 1970er Jahren den Begriff der Polykrise. Er war wohl selten so aktuell wie heute. Aber Krisen bedeuten ja immer auch Chancen. Der ‚Hessische Zukunftsrat Wirtschaft‘ wird diese nutzen. Er ist plural zusammengesetzt, aus Akteuren der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft. Der Arbeitsauftrag ist weit gefasst. Unter die genannten vier Themenschwerpunkte können wir alles subsumieren, was für den wirtschaftlichen Zukunftsstandort Hessen erfolgsentscheidend ist. Denn eins ist klar: Wir alle wollen einen starken, überzeugenden Wirtschaftsstandort Hessen, der ökonomisch und ökologisch wie sozial überzeugende Antworten gibt“, sagte Dr. Marie-Luise Wolff.

Hessischer Zukunftsrat Wirtschaft
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Themenschwerpunkte

„Mit der Einberufung eines politisch unabhängigen Zukunftsrates Wirtschaft macht sich die Hessische Landesregierung auf, tief in die Wirtschaft hineinzuhören. Das ist eine ganz bemerkenswerte und vorbildliche Initiative. Sie kommt zum richtigen Zeitpunkt angesichts der großen Herausforderungen“, sagte Prof. Volker Wieland. „Ich freue mich, als Ko-Vorsitzender zusammen mit Frau Dr. Wolff und den Ratsmitgliedern Ideen und Vorschläge aus Wirtschaft und Wissenschaft in die Politik tragen zu dürfen. Unser aller Ziel ist, zu den Grundlagen für Wohlstand und eine gute Zukunft in Hessen beizutragen.“

Als Themenschwerpunkte des ‚Hessischen Zukunftsrats Wirtschaft‘ wurden identifiziert: die Digitalisierung, die Dekarbonisierung, die Arbeit der Zukunft und die strategische Positionierung des Wirtschaftsstandorts Hessen auf nationaler und internationaler Ebene. Die Handlungsempfehlungen sollen grundsätzlich im Interesse der hessischen Unternehmen, Erwerbstätigen sowie des Wirtschaftsstandortes Hessen liegen und möglichst einvernehmlich entwickelt werden.

Digitalisierung

Für die hessische Wirtschaft ist die Entwicklung und Nutzung digitaler Technologien eine Grundlage ihrer hohen Wettbewerbsfähigkeit. In vielen Betrieben bestimmen Automatisierungsprozesse bereits den Alltag, Zukunftstechnologien wie etwa Künstliche Intelligenz hingegen bieten noch ungeahnte Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle.

Dekarbonisierung

Die Transformation unserer fossilen und rohstoffintensiven Wirtschaft hin zu einer innovativen, klimaneutralen, sozialen, krisenfesten und damit zukunftssicheren Wirtschaft zählt zu den wichtigsten Aufgaben der hessischen Wirtschaft. Die Landesregierung unterstützt sie dabei beispielsweise mit der ‚Servicestelle WirtschaftsWandel‘. Der Zukunftsrat Wirtschaft soll weitere Handlungsempfehlungen entwickeln.

Arbeit der Zukunft

Die Arbeitswelt befindet sich in einem stetigen Wandel. Digitale Technologien ermöglichen den Menschen, flexibler und unabhängig von einem festen Arbeitsplatz zu arbeiten. Gleichzeitig verändern sich Ausbildungs- und Qualifizierungsansprüche besonders durch technologische Innovationen. Die demografische Entwicklung führt wiederum dazu, dass das Angebot an Arbeitskräften zunehmend knapper wird. Der Zukunftsrat soll Empfehlungen entwickeln, wie Unternehmen bei der Suche nach geeignetem Personal unterstützt und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem hochdynamischen Arbeitsmarkt angemessen geschützt werden können.

Strategische Positionierung des Wirtschaftsstandortes Hessen (inter-)national

Die Neugestaltung der Globalisierung im Zuge des Systemwettbewerbs der großen Wirtschaftsmächte prägt die Wirtschafts- und insbesondere die Industriepolitik in Europa und der ganzen Welt zunehmend. Seit Jahren nimmt nicht nur der Subventions-, sondern vor allem auch der Interessenswettlauf bei der Gestaltung des Ordnungsrahmens auf nationaler und europäischer Ebene zu. Der Hessische Zukunftsrat Wirtschaft soll Handlungsempfehlungen insbesondere dafür entwickeln, wie sich die künftige Hessische Landesregierung für die Interessen der hessischen Wirtschaft auf EU- und Bundesebene stärker einsetzen und wie sie die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Hessen weiter steigern kann.

Der Hessische Zukunftsrat Wirtschaft soll seine Handlungsempfehlungen zunächst in einem Zwischenbericht der Hessischen Landesregierung voraussichtlich Mitte August 2023 presseöffentlich vorstellen. Die Übergabe des ersten „Hessischen Zukunftsberichts Wirtschaft“ ist für das 4. Quartal 2023 vorgesehen.

„Ich bin sehr erfreut über die konstruktiven Beratungen des heutigen Treffens. In Zeiten multipler Krisen sorgen wir nicht nur für Planungssicherheit bei der Energieversorgung als Ergebnis des Hessischen Gasgipfels und für soziale Sicherheit durch eine Entlastung von den hohen Energiepreisen mit unserem Landesprogramm „Hessen steht zusammen“ – mit der heutigen Einberufung des Hessischen Zukunftsrats Wirtschaft stellen wir zugleich die Weichen für ein modernes Hessen von morgen“, sagte Ministerpräsident Rhein.

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten „Hessischen Wirtschaftsgipfels“

Boris Rhein

Hessische Staatskanzlei

Ministerpräsident

Tarek Al-Wazir

HMWEVW

Staatsminister

Tobias Rösmann

Hessische Staatskanzlei

Staatssekretär

Dr. Philipp Nimmermann

HMWEVW

Staatssekretär

Kai Georg Bachmann

Regionalmanagement Nordhessen GmbH

Geschäftsführer

Prof. Dr. Dr. eh. Dieter W. Fellner

Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung

Institutsleiter

Stefan Füll

Hessischer Handwerkstag

Präsident

Florian Huettl

Opel Automobile GmbH

Chief Executive Officer

Jens Ihle

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH

Geschäftsführer

Jörg Köhlinger

IG Metall Bezirk-Mitte

Bezirksleiter

Dr. Marcus Kuhnert

Merck KGaA

Mitglied der Geschäftsführung

Dr. Christa Larsen

Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Goethe-Universität Frankfurt a. M.

Leitung

Dr. Burkhard Lohr

K+S Aktiengesellschaft

Vorstandsvorsitzender

Ralf Lokay

Umweltdruckerei Lokay e. K.

Geschäftsführer

Dr. Frank Martin

Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Hessen

Vorsitzender der Geschäftsführung

Dr. Michael Niggemann

Deutsche Lufthansa AG

Vorstand

Dr. Jörg Oliveri del Castillo-Schulz

Commerzbank AG

Vorstand

Annika Roth

Blechwarenfabrik Limburg GmbH

Geschäftsführerin

Michael Rudolph

DGB-Bezirk Hessen-Thüringen

Bezirks-vorsitzender

Dr. Sebastian Schäfer

FinTech Community Frankfurt GmbH

Geschäftsführer

Kirsten Schoder-Steinmüller

Hessischer Industrie- und Handelskammertag (HIHK) e. V.

Präsidentin

Dr. Stefan Schulte

Fraport AG

Vorstands-vorsitzender

Christiane Stapp-Osterod

jumpp - Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit - Frauenbetriebe e. V.

Geschäftsführerin

Harald Summa

DE-CIX Management GmbH

Aufsichtsrat

Maximilian Viessmann

Viessmann Group

Chief Executive Officer

Prof. Volker Wieland, Ph.D.

Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS), Goethe-Universität Frankfurt

Geschäftsführender Direktor

Dr. Sylvia Wojczewski

BioSpring Gesellschaft für Biotechnologie mbH

Geschäftsführerin

Dr. Marie-Luise Wolff

Entega AG

Vorstandsvorsitzende

 

Liste der Mitglieder des „Hessischen Zukunftsrates Wirtschaft“

Kai Georg Bachmann

Regionalmanagement Nordhessen GmbH

Geschäftsführer

Prof. Dr. Guido Bünstorf

Universität Kassel

Lehrstuhlinhaber

Prof. Dr. Dr. eh. Dieter W. Fellner

Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung

Institutsleiter

Stefan Füll

Hessischer Handwerkstag

Präsident

Florian Huettl

Opel Automobile GmbH

Chief Executive Officer

Jens Ihle

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH

Geschäftsführer

Jörg Köhlinger

IG Metall Bezirk-Mitte

Bezirksleiter

Dr. Marcus Kuhnert

Merck KGaA

Mitglied der
Geschäftsführung

Dr. Christa Larsen

Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Goethe-Universität Frankfurt a. M.

Leitung

Dr. Burkhard Lohr

K+S Aktiengesellschaft

Vorstandsvorsitzender

Ralf Lokay

Umweltdruckerei Lokay
e. K.

Geschäftsführer

Dr. Frank Martin

Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Hessen

Vorsitzender der Geschäftsführung

Dr. Michael Niggemann

Deutsche Lufthansa AG

Vorstand

Dr. Jörg Oliveri del Castillo-Schulz

Commerzbank AG

Vorstand

Annika Roth

Blechwarenfabrik Limburg GmbH

Geschäftsführerin

Michael Rudolph

DGB-Bezirk Hessen-Thüringen

Bezirksvorsitzender

Dr. Sebastian Schäfer

FinTech Community Frankfurt GmbH

Geschäftsführer

Kirsten Schoder-Steinmüller

Hessischer Industrie- und Handelskammertag (HIHK) e. V.

Präsidentin

Dr. Stefan Schulte

Fraport AG

Vorstandsvorsitzender

Christiane Stapp-Osterod

jumpp - Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit - Frauenbetriebe e. V.

Geschäftsführerin

Harald Summa

DE-CIX Management GmbH

Aufsichtsrat

Maximilian Viessmann

Viessmann Group

Chief Executive Officer

Dr. Theodor Weimer

Deutsche Börse AG

Vorstandsvorsitzender

Prof. Volker Wieland, Ph.D.

Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS), Goethe-Universität Frankfurt

Geschäftsführender Direktor

Dr. Sylvia Wojczewski

BioSpring Gesellschaft für Biotechnologie mbH

Geschäftsführerin

Dr. Marie-Luise Wolff

Entega AG

Vorstandsvorsitzende