„Die Novemberpogrome sind ein erschreckender Tief- und Wendepunkt der deutschen Geschichte. Sie stehen für eine gezielte Eskalation der antisemitischen Gewalt, die letztlich zur systematischen Vernichtung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden führte. Das damalige Ausmaß der Ermordungen und Zerstörungen sowie das damit verbundene Leid sind auch heute noch schwer zu fassen“, sagte der Regierungschef und verwies darauf, dass auch in hessischen Städten und Gemeinden Gräueltaten verübt wurden.
„Der 9. November 1938 hat auf schreckliche Weise gezeigt, wozu Judenhass führen kann“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein und fügte hinzu: „In einer Zeit, in der antisemitische Vorfälle sowohl in Deutschland als auch weltweit wieder zunehmen, ist unsere Wachsamkeit gefragt. Es ist unsere Pflicht, uns entschlossen gegen jegliche antisemitischen Vorurteile und Denkmuster zu stellen sowie jeder Form von Ausgrenzung und Hass den Nährboden zu entziehen. Der Blick auf die Lage im Nahen Osten macht dies besonders deutlich. Israel steht weiterhin im Zentrum eines existenziellen Kampfes um das Recht auf Leben und Selbstbestimmung. Wir Deutsche dürfen es niemals hinnehmen, dass die jüdische Bevölkerung abermals Opfer von Hass und Vernichtung wird. Das Existenzrecht Israels darf nicht relativiert werden, denn die Sicherheit Israels bleibt unsere Verpflichtung.“