Das jüdische Mädchen aus Frankfurt am Main war 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen dem Holocaust zum Opfer gefallen. „Anne Frank hat in ihrem Tagebuch eindrücklich geschildert, was aus einer Gesellschaft werden kann, wenn Unrecht, Hass und Unmenschlichkeit die Oberhand gewinnen. Wir müssen uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass sich so etwas nie wiederholt“, sagte der Regierungschef und ergänzte: „Heute lernen viele Jugendliche Anne Franks Tagebuch im Schulunterricht kennen. Ich empfehle die Lektüre aber auch Erwachsenen, denn ihre Aufzeichnungen sind ein wertvolles Zeugnis über die Zeit des Holocausts und zugleich ein Plädoyer für Verständigung, Frieden und Menschenrechte. Ihr Schicksal steht stellvertretend für alle unschuldigen Menschen und Familien, die in der NS-Zeit verfolgt, vertrieben, verhaftet oder ermordet wurden.“
Der Regierungschef verwies darauf, dass die Landesregierung ihr Engagement gegen Israel- und Judenfeindlichkeit in dieser Legislaturperiode verstärkt habe. „Wir können und werden es nicht dulden, dass Jüdinnen und Juden 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihren Glauben aus Angst vor antisemitischer Hetze und Gewalt nicht offen leben können“, sagte Rhein und fügte hinzu: „Antisemitismus hat keinen Platz in Hessen. Deshalb setzt sich die Landesregierung für eine demokratische Gesellschaft ein. Im Kampf gegen den Antisemitismus haben wir unter anderem die Position des Beauftragten für jüdisches Leben in Hessen aufgewertet und eine Geschäftsstelle in der Staatskanzlei eingerichtet. Der Beauftragte, Staatssekretär Uwe Becker, agiert als unabhängiges Bindeglied zwischen Regierung, Verbänden sowie den jüdischen Gemeinden und entwickelt Initiativen und Strategien, um dem Judenhass entgegenzuwirken. Außerdem ist er Ansprechpartner für alle, die Opfer antisemitischer Gewalt geworden sind.“