Hessische Staatskanzlei

100. Geburtstag von Holocaust-Überlebender Trude Simonsohn

Ministerpräsident Volker Bouffier gratuliert der Wilhelm Leuschner-Medaille-Trägerin: „Die dunkelsten Stunden haben Sie durchleben müssen und überlebt.“

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat der Holocaust-Überlebenden Trude Simonsohn zu ihrem 100. Geburtstag gratuliert. Die Trägerin der Wilhelm Leuschner-Medaille und Ehrenbürgerin der Stadt Frankfurt sei „wahrlich eine Jahrhundertzeugin“, so Bouffier in einem Glückwunschschreiben an die Jubilarin.

Simonsohn war im Zweiten Weltkrieg sowohl im Ghetto Theresienstadt als auch im Konzentrationslager Auschwitz inhaftiert. Über ihre Erfahrungen berichtete die jüdische Holocaust-Überlebende später in Schulen, Vereinen und Institutionen. Bouffier würdigte die Lebensleistung der gelernten Krankenpflegerin: „Die dunkelsten Stunden haben Sie durchleben müssen und überlebt. Ihre Entbehrungen, Erfahrungen und den Schmerz haben Sie mahnend an die jüngere Generation weitergegeben, damit sich diese furchtbaren Geschehnisse nie wieder ereignen. Dafür gebührt Ihnen ausdrück­licher Dank, Respekt und Anerkennung“. Für ihre Verdienste um die Erinnerungsarbeit erhielt Simonsohn 1996 die Wilhelm Leuschner-Medaille des Landes Hessen.

Bereits 1993 wurde sie mit der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main, 2010 mit dem Ignatz-Bubis-Preis für Verständigung, 2013 mit dem Erasmus-Kittler-Preis und 2016 mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet. „Wir können das Geschehene nicht ungeschehen machen. Aber das Reden darüber hilft, wachsam zu sein und künftig solche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Durch ihre Vorträge über ihre Erlebnisse hat Trude Simonsohn hierzu einen entscheidenden Beitrag geleistet“, unterstrich Bouffier.