In einem gemeinsamen Gespräch internationaler Vertreterinnen und Vertreter des Netzwerkes Combatantisemitism (CAM) hat der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker am Montag in Jerusalem dem israelischen Staatspräsidenten Jitzhak Herzog die derzeitige Situation in Hessen dargestellt und auf die notwendigen Aktivitäten im Bereich Bildung hingewiesen.
„Konsequente Ächtung von israelbezogenem Antisemitismus“
„Wir sehen in Hessen wie in der ganzen Bundesrepublik ein Anwachsen des Antisemitismus in ganz unterschiedlicher Ausprägung. Auf der einen Seite hat schon die Corona-Pandemie gesellschaftliche Kräfte auf die Straßen geführt, die von der Relativierung des Holocaust bis zur Verbreitung von judenfeindlichen Verschwörungstheorien das gesellschaftliche Klima vergiften. Und auf der anderen Seite findet gerade in Kultur und Wissenschaft israelbezogener Antisemitismus seine Verbreitung, ob in der direkten Unterstützung der antisemitischen BDS-Bewegung oder durch das Einstimmen in den judenfeindlichen Chor der Israelkritik. Für beides liegen die Schlüssel in Prävention und Repression, in Bildung und der Vermittlung jüdischen Lebens und eines echten Israelbildes, sowie im konsequenten Vorgehen gegen jeglichen Antisemitismus mit allen rechtlich und gesellschaftlich zur Verfügung stehenden Mitteln“, so der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker im Gespräch mit Israels Staatspräsident Jitzhak Herzog.
„Es braucht gerade auch eine konsequente Ächtung von israelbezogenem Antisemitismus und dessen Multiplikatoren. Wer BDS unterstützt oder in anderer Form Israel dämonisiert und delegitimiert, sollte keine öffentliche Plattform in unserem Land mehr erhalten. Auch Kunst und Kultur dürfen dafür keine Freiräume bieten. Gleichzeitig muss unsere Gesellschaft wachsamer sein, wenn vermeintliche Israelkritik als Umweg für die Verbreitung von Antisemitismus genutzt wird“, erklärte der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker heute.