Hessische Staatskanzlei

Antisemitismusbeauftragter ruft Organisatoren der Deutschland-Tour zur Umplanung auf

Uwe Becker zur Streckenplanung: „Radrennen darf nicht über ,Blutstraße' führen.“

Der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker hat die Organisatoren des Radrennens „Deutschland-Tour“ zur Umplanung der Tourstrecke aufgerufen. Die Deutschland-Tour ist ein mehrtägiges Radsportfestival, dessen Streckenverlauf Ende August von Stralsund bis Nürnberg führen soll. Die Tour geht dabei auch über die ,Blutstraße' bei Buchenwald. „Mit fehlt jedes Verständnis dafür, dass man ein Radrennen über die von Häftlingen errichtete Zufahrtsstraße zum ehemaligen KZ Buchenwald plant und selbst nach berechtigten Protesten offenbar noch an diesem Streckenabschnitt festhalten will.

Wer freudvoll an Massengräbern vorbeiradeln will, hat die Dimension des Verbrechens der Shoah nicht ausreichend begriffen. Dieses Radrennen darf nicht über die ,Blutstraße' führen. Ich hoffe sehr, dass auch die verantwortlichen Organisatoren zu der Einsicht gelangen, dass dieser Streckenabschnitt geändert werden muss“, betonte der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für das jüdische Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Uwe Becker, am Donnerstag. „Ich bin sehr für den Sport und wünsche allen Beteiligten ein tolles Erlebnis, aber dies gelingt nur, wenn man bei der Planung auch die Würde dieses besonderen Ortes wahrt. Deshalb hoffe ich sehr, dass man von Seiten der in Frankfurt am Main ansässigen Gesellschaft zur Förderung des Radsports mbH zeitnah eine Umplanung des Streckenverlaufs vollzieht“, so Becker.