Aus Sicht des Hessischen Antisemitismusbeauftragten Uwe Becker handelt es sich nach derzeitigem Kenntnisstand bei den Vorkommnissen am Wiesbadener Staatstheater nicht um Antisemitismus, sondern eher um Konflikte im zwischenmenschlichen Umgang. „Die Bildmotive im Büro des geschäftsführenden Direktors sollen für die Auseinandersetzung mit der Rolle der Bayreuther Festspiele in der Zeit des Nationalsozialismus im Rahmen des ‚Diskurs Bayreuth‘ stehen und sind damit als Instrumente des kritischen Umgangs mit der Verstrickung von Kunst und Kultur in das verbrecherische System des Nationalsozialismus anzusehen. Es ist damit kein Fall von Antisemitismus. Hier scheint es weniger um die Motive zu gehen als um einen grundsätzlichen vorhandenen Konflikt. Dies sollte zum Anlass für einen selbstkritischen Umgang aller Beteiligter am Staatstheater mit der gegenwärtigen Situation genommen werden. Das zwischenzeitlich erfolgte Abhängen der Plakatentwürfe kann als Schritt in dieser Richtung gewertet werden“, erklärte Uwe Becker.