Am Luftbrückendenkmal auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens legte Rhein einen Kranz nieder. Mit dabei war auch die Tochter des „Rosinenbomber“-Piloten Gail S. Halverson, Denise H. Williams.
Der beispiellose, humanitäre Großeinsatz der Westalliierten hatte am 26. Juni 1948 begonnen, als die sowjetischen Behörden als Reaktion auf die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen den Zugang nach West-Berlin blockierten und die Stadt von jeglicher Versorgung abschnitten. „Die Berliner Luftbrücke hat sich im kollektiven Gedächtnis der Deutschen als ein starkes Symbol für uneingeschränkte Hilfsbereitschaft, Aufopferungswillen und Tapferkeit unserer alliierten Freunde eingebrannt. Das selbstlose und mutige Handeln couragierter Piloten wie Gail Halvorsen erinnert uns daran, dass wir auch in schwierigsten Zeiten für unsere Werte kämpfen und zusammenstehen müssen“, sagte Ministerpräsident Rhein. In einem logistischen Kraftakt setzten vor allem die US-amerikanischen und britischen Streitkräfte ihre Flugzeuge ein, um lebenswichtige Güter nach Berlin zu transportieren. Drehkreuze dieser Luftbrücke waren die Rhein-Main-Airbase der Amerikaner in Frankfurt und der Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim. In rund 15 Monaten flogen die Piloten rund 280.000 Hilfseinsätze, brachten mehr als zwei Millionen Tonnen Nahrungsmittel, Brennstoff und Baumaterial in die Stadt und bewiesen ihre Entschlossenheit und Tapferkeit. Die Franzosen unterstützten mit dem Ausbau des Flughafens Tegel.
Eintreten für Freiheit und Gerechtigkeit
Der amerikanische Pilot Halvorsen ging als sogenannter Rosinenbomber-Pilot in die deutsche und amerikanische Nachkriegsgeschichte ein, indem er auf seinen Versorgungsflügen Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen aus seiner Douglas C-47 warf, um den Kindern im kriegszerstörten Berlin eine Freude zu machen.
„Menschen wie Halvorsen versorgten mehr als zwei Millionen Berlinerinnen und Berliner mit dem Nötigsten, indem sie unter Einsatz ihres Lebens unermüdlich Hilfsgüter nach West-Berlin flogen“, sagte der Regierungschef und fügte hinzu: „In dem Einsatz starben mehr als 80 ihrer Kameraden. Dafür sind wir ihnen auch nach 75 Jahren zutiefst zu Dank verpflichtet. Solidarität braucht manchmal einen langen Atem. Und gerade im Kontext des unsäglichen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mahnt die Berliner Luftbrücke, wie wichtig das bedingungslose Eintreten für Freiheit und Gerechtigkeit ist.“
Fraport-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte sagte: „Die Luftbrücke ist nicht nur Teil des Frankfurter Flughafens und seiner Geschichte. Sie ist auch ein Symbol der Menschlichkeit, der Tatkraft, der Hilfsbereitschaft und des Muts. Das Luftbrückendenkmal steht dabei für die Menschen, die diese herausragende historische Leistung durch ihren ganz persönlichen Einsatz ermöglicht haben. Wir verstehen es als unsere Aufgabe, diese Erinnerung zu wahren, zu ehren und dieses Denkmal zu pflegen.“