Hessische Staatskanzlei

Bouffier zum 100. Geburtstag der Widerstandskämpferin Sophie Scholl

Ministerpräsident Volker Bouffier: „Sophie Scholl war eine mutige Frau, deren entschlossenes Handeln bis heute nachwirkt.“

Zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl am kommenden Sonntag hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier an die am 22. Februar 1943 hingerichtete Widerstandskämpferin erinnert. „Haltung zeigen, die Stimme erheben und entschieden gegen gesellschaftsverändernde, diktatorische Strukturen vorgehen – dafür stand Sophie Scholl mit ihrem Bruder Hans Scholl und der Widerstandsgruppe ,Weiße Rose' in besonderem Maße. Sophie Scholl war eine mutige Frau, deren entschlossenes Handeln bis heute nachwirkt“, betonte der Ministerpräsident.

„Beispielloser Einsatz für einen demokratischen Rechtsstaat“

„Sophie Scholl stand mit ihrem Bruder gemeinsam für einen demokratischen Rechtsstaat ein, in dem jeder seine Meinung äußern darf. Ihr Anliegen war es, sich nicht wegzuducken, sondern aufzuzeigen, was die Gesellschaft zerstört und dagegen anzukämpfen. Für diese Einstellung war sie bereit, ihr Leben zu opfern. Dieser Einsatz ist beispiellos“, unterstrich Bouffier. Scholl sei bis heute ein „Vorbild für Zivilcourage“. Sie habe sich entschieden gegen das NS-Terrorregime gestellt und hart für die Freiheit jedes Einzelnen und für die Demokratie gekämpft. Ihr Tod sei auch heute noch Verpflichtung, sich entschieden gegen extremistische Gruppierungen zu stellen. „Diesen Gruppen dürfen wir nicht unsere Demokratie überlassen – eine Demokratie für die schon Sophie Scholl hart gekämpft hat“, sagte der Ministerpräsident. „Auch künftig müssen wir unsere Stimme für die Demokratie, die Menschenrechte und die Freiheit erheben. Das, wofür Sophie Scholl stand, müssen wir jeden Tag in die Praxis umsetzen: mutiges und entschlossenes Handeln, wenn unsere Demokratie angegriffen wird.“

Hintergrund

Die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ um die Geschwister Scholl rief ab Sommer 1942 in München mit Flugblättern gegen die NS-Diktatur und zur Beendigung des Krieges auf. Gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern von der „Weiße Rose“ appellierte Scholl an die Verantwortung jedes Einzelnen für Freiheit und Gerechtigkeit. Die auch in Köln, Stuttgart, Berlin und Wien verteilten Flugschriften verursachten großes Aufsehen und führten zu einer intensivierten Fahndung nach den Urhebern. Sieben Mitglieder des Widerstandskreises „Weiße Rose“ wurden von der NS-Justiz ab Februar 1943 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Rund 60 Mitstreiterinnen und -mitstreiter wurden in mehreren Prozessen angeklagt und zum Teil zu langen Haftstrafen verurteilt.