Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung

Europaministerin besucht Beschleunigerzentrum zur Forschung mit Antiprotonen und Ionen

Das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt betreibt eine der weltweit führenden Teilchenbeschleunigeranlagen für die Forschung. Zurzeit entsteht auf dem Gelände ein internationales Beschleunigerzentrum zur Forschung mit Antiprotonen und Ionen, das in Kooperation mit internationalen Partnern entwickelt und gebaut wird.

Es ist eines der größten Vorhaben für die Forschung weltweit. Europaministerin Lucia Puttrich besuchte heute die Baustelle und zeigte sich beeindruckt:

„Das internationale Beschleunigerzentrum FAIR gehört zu den beeindruckendsten Forschungseinrichtungen in der Welt. Neben dem Bund und dem Land Hessen unterstützen auch europäische Forschungsförderprogramme seit vielen Jahren das GSI Helmholtzzentrum und FAIR. Über 27 Millionen Euro stammen aus europäischen Mitteln. Mit dem neuen Teilchenbeschleuniger entsteht in unserem Land eine der weltweit größten Anlagen zur physikalischen Grundlagenforschung. Hessen ist damit einer der Top-Standorte für die Wissenschaft in Europa. Bereits heute können Wissenschaftler aus der ganzen Welt die Forschungsanlagen nutzen. Das ist gelebte internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft und ich bin stolz darauf, dass wir mit unserem intensiven Werben in Berlin und Brüssel auch ein Stück zum Gelingen des Vorhabens beigetragen haben“, sagte Europaministerin Lucia Puttrich.

Professor Dr. Paolo Giubellino: „Mit FAIR holen wir das Universum ins Labor.“

„Die FAIR-Anlage wird Wissenschaftler*innen aus aller Welt einzigartige Experimentiermöglichkeiten bieten und es ihnen ermöglichen, Materie wie sie in großen Planeten, Sternen und Sternexplosionen vorkommt zu erzeugen und zu erforschen. Darüber hinaus entwickeln sie neuartige Anwendungen in Medizin und Technik. Mit FAIR holen wir das Universum ins Labor“, sagte Professor Dr. Paolo Giubellino, Wissenschaftlicher Geschäftsführer von FAIR und GSI

Zurzeit entsteht in Darmstadt das neue internationale Beschleunigerzentrum FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research), eines der größten Forschungsvorhaben weltweit. Mit FAIR wird Materie im Labor erzeugt und erforscht werden, wie sie sonst nur im Universum vorkommt. Forschende aus aller Welt erwarten neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums, vom Urknall bis heute. An der Planung und Umsetzung des wissenschaftlichen Programms und der wissenschaftlichen Experimentiereinrichtungen arbeiten etwa 3.000 Wissenschaftler*innen aus über 50 Ländern.

Hintergrund

FAIR ist weltweit eines der größten und komplexesten Bauvorhaben für die internationale Spitzenforschung. Auf rund 20 Hektar entstehen einzigartige Gebäudestrukturen, um neu entwickelte Hochtechnologie-Gerätschaften für die Forschung zu beherbergen und zu betreiben. FAIR wird Teilchenstrahlen mit bisher unerreichter Intensität und Qualität liefern. Herzstück ist ein Ringbeschleuniger mit einem Umfang von 1100 Metern. An diesen schließt sich ein komplexes System von Speicherringen und Experimentierstationen an. Ziel ist eine Inbetriebnahme erster wissenschaftlicher Experimente ab dem Jahr 2025.

Das FAIR-Projekt wird in internationaler Zusammenarbeit realisiert. Dazu wurde die FAIR GmbH, eine internationale Gesellschaft nach deutschem Recht gegründet. Die Gesellschafter von FAIR stammen aus folgenden Ländern: Deutschland, Finnland, Frankreich, Indien, Polen, Rumänien, Russland, Slowenien und Schweden. Großbritannien ist assoziiert, die Tschechische Republik ist Aspirant-Partner. FAIR entsteht am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, das bereits seit über 50 Jahren für Spitzenforschung am Standort Darmstadt steht. Die GSI-Beschleunigeranlagen werden als Vorbeschleuniger für FAIR dienen.

Kontakt

Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund

Pressesprecher Europe-Ressort René Brosius

René Brosius

Pressesprecher

Bund & Europa

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