Hessische Staatskanzlei

Neue Koordinierungszentren für Bürgerengagement starten

Förderung für die Kreise Bergstraße, Schwalm-Eder und Wetterau. Staatsminister Axel Wintermeyer: „Miteinander bringen wir das Engagement weiter voran.“

Hessen stärkt den Ausbau der Ehrenamtsförderung in den Landkreisen Bergstraße, Schwalm-Eder und der Wetterau. Ab sofort starten dort mit der Unterstützung des Landes „Koordinierungszentren für Bürgerengagement“ als zentrale Anlaufstellen für Engagierte, Vereine und Organisationen. „Hessen ist ein Land des Ehrenamtes. Aber freiwilliges Engagement ist kein Selbstläufer. Es braucht kontinuierliche Förderung, Anerkennung und darüber hinaus etablierte, hauptamtliche Strukturen. Dafür sorgen wir gemeinsam mit den Landkreisen“, sagte der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, bei der Vertragsunterzeichnung mit den Landräten Christian Engelhardt (Bergstraße), Jan Weckler (Wetterau) und dem Ersten Kreisbeigeordneten Jürgen Kaufmann (Schwalm-Eder) in Wiesbaden. „Miteinander schaffen wir gute Rahmenbedingungen und bringen das ehrenamtliche Engagement weiter voran.“

Dafür stehen in den Koordinierungszentren künftig hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit. Sie bauen vor Ort lokale Netzwerke auf mit dem Ziel, Menschen zusammenzubringen. Jene, die ehrenamtlich aktiv werden möchten, mit Vereinen und Organisationen, die Mitstreiterinnen und Mitstreiter suchen. Das Land fördert diese Koordinierungsarbeit pro Landkreis bis Mitte 2024 mit bis zu 150.000 Euro. Die Landkreise verpflichten sich im Gegenzug, einen Eigenanteil aufzubringen und die Strukturen danach zu erhalten. Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Programm ist ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch aller beteiligten Landkreise, denn nicht jeder muss alles neu erfinden. Die Koordinierungszentren können bei diesem Austausch gemeinsam übergreifende Themen bearbeiten und so auch auf aktuelle Entwicklungen im Bürgerengagement reagieren.

Bisher waren vier Zentren im Einsatz

Insgesamt gibt es nun sieben Koordinierungszentren in Hessen. Bereits seit einem Jahr werden der Lahn-Dill-Kreis, der Main-Kinzig-Kreis und die Kreise Hersfeld-Rotenburg und Waldeck-Frankenberg durch das Programm gefördert. Um daran teilnehmen zu können, mussten sich die Landkreise bewerben und ihre Konzepte vorstellen. In der zweiten Staffel haben sich aus insgesamt zehn Bewerbungen drei durchgesetzt.

„Die Hessinnen und Hessen sind spitze beim ehrenamtlichen Engagement. Fast zweieinhalb Millionen Menschen packen bei uns in ihrer Freizeit an. Die Koordinierungszentren sollen ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wer aktiv gestaltet und für andere da ist, hat mitunter viele Fragen und braucht auch mal einen kurzen Draht. Gemeinsam mit den Landkreisen sorgen wir dafür, dass die Helferinnen und Helfer genau wissen, wer für sie der richtige Ansprechpartner ist. Mit Blick auf die zusätzlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie ist es sehr gut, dass sich die Landkreise Bergstraße, Schwalm-Eder und Wetterau nun auf den Weg machen.“

Reaktionen aus den Kreisen durchweg positiv

Christian Engelhardt, Landrat des Kreises Bergstraße, betonte: „Ohne ehrenamtliches Engagement wäre das Leben, wie wir es in Deutschland kennen, kaum möglich. Im Kreis Bergstraße hat das Ehrenamt einen wesentlichen Anteil daran, dass es hier schön und lebenswert ist. Nun stehen wir vor einem Umbruch und ich möchte als Landrat alles daran setzen, dass bürgerschaftliches Engagement in unserem Kreis auch weiterhin florieren kann. Das Koordinierungszentrum wird sich zu einem wichtigen Unterstützungsangebot des Kreises entwickeln und ich danke dem Land Hessen für die zugesagte Aufbauhilfe.“

Jan Weckler, der Landrat des Wetterau-Kreises, sagte: „Wir freuen uns sehr, dass der Wetteraukreis von den Fördermitteln des Landes Hessen profitieren und so ehrenamtliche Strukturen nachhaltig stärken kann. Mit dem neuen Koordinierungszentrum für Bürgerengagement im Wetteraukreis ist es uns besonders wichtig, den Digitalisierungsprozess zu unterstützen, Frauen in Entscheidungspositionen in Vereinen zu stärken und das Ehrenamt im ländlichen Raum zu fördern.“

Der Erste Kreisbeigeordnete des Schwalm-Eder-Kreises, Jürgen Kaufmann, erläuterte: „Unser ländlicher Schwalm-Eder-Kreis ist besonders stark durch ehrenamtliches Engagement geprägt. Entsprechend wichtig ist es, Strukturen zu schaffen, um das Ehrenamt in unserem Landkreis zu unterstützen sowie zu fördern und damit zu erhalten. Wir sind dankbar, durch die Förderung des Landes Hessen den Start für unser Koordinierungszentrum für Bürgerengagement gefördert zu bekommen.“

Hintergrund

Die Förderung des Ehrenamtes durch die Hessische Landesregierung ist vielfältig und umfasst alle gesellschaftlichen Bereiche. Eine Bestandsaufnahme der Förderprogramme und Anerkennungsmaßnahmen enthält der „Bericht zur Förderung des Ehrenamtes durch die Hessische Landesregierung“, der – wie auch Informationen zu allen anderen Aktivitäten der Ehrenamtsförderung – online auf der Seite von Dein Ehrenamt zu finden ist.

Die Landesregierung hat 2021 die finanzielle Förderung des Ehrenamtes noch mal erhöht. Mehr als 22 Millionen Euro stehen in diesem Jahr bereit, um die Rahmenbedingungen für das freiwillige Engagement stetig zu verbessern, die Anerkennung weiter zu fördern und noch verlässlichere Strukturen zu schaffen.