Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung

Virtueller Gedankenaustausch mit Mittelstand

Europaministerin Puttrich sieht viele hessische Unternehmen gut auf den Brexit eingestellt.

Am 10. April 2021 wird das Vereinigte Königreich bereits 100 Tage aus der EU ausgeschieden sein. Anlass genug, um zu schauen, wie Unternehmen aus Hessen mit den neuen Regeln zurechtkommen. Insbesondere die Logistikbranche ist unmittelbar betroffen. Sie mussten sich auf die veränderten Regelungen im Grenzverkehr, im Warenaustausch und auf verschiedene Zollvorschriften einrichten. Europaministerin Lucia Puttrich ist im regelmäßigen Gedankenaustauch mit Unternehmen der Branche. Heute fand ein virtueller Gedankenaustausch zwischen der Unternehmensleitung der Spedition Duwensee und der Europaministerin statt. Die Themen waren vielfältig. Angefangen vom Brexit über den europäischen Green-Deal bis hin zur Frage der Zukunft des Verbrennungsmotors.

Viele Handelsbeziehungen derzeit reduziert

Die Spedition Duwensee wurde 1965 von Gerhard Duwensee in Offenbach am Main gegründet und hat sich zu einem modernen mittelständischen Unternehmen entwickelt. Mit Gregor und Georg Duwensee steht die dritte Generation der Familie Duwensee an der Spitze des Unternehmens. Aus Heusenstamm im Rhein-Main-Gebiet heraus sind sie international tätig und bewahren als inhabergeführtes Familienunternehmen ihre Flexibilität und Eigenständigkeit.

Mit fünf täglichen Transporten von und nach Großbritannien verfügt das Unternehmen über Erfahrungen aus erster Hand. Ihre Einschätzung: „Viele Prozesse sind bürokratischer geworden. Für Logistikunternehmen mit einem großen internationalen Radius, wie wir es sind, ist es etwas leichter. Mit Drittländern außerhalb der EU kennen wir diese Prozesse und das Vereinigte Königreich gehört jetzt eben zu dieser Gruppe. Die Corona-Pandemie lässt aber derzeit eine Aussage über die tatsächlichen Auswirkungen des Brexit auf die Branche noch nicht zu. Viele Handelsbeziehungen sind derzeit reduziert und man wird schauen müssen, wie sich der Warenaustausch in der zweiten Jahreshälfte entwickelt. Für unser Unternehmen kann ich aber sagen, dass wir gut auf den Brexit vorbereitet waren“, so Gregor Duwensee. UK Transporte sind jetzt ein Geschäft für Spezialisten, ergänzt Georg Duwensee.

Familienunternehmen können sich im globalen Wettbewerb durchsetzen

Die Europaministerin bedankte sich für den intensiven Austausch. „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie sich Familienunternehmen im globalen Wettbewerb durchsetzen können. Sie sind innovativ und wertegetragen. Das macht nicht nur flexibel, auch auf unvorhergesehene Herausforderungen wie die COVID19-Pandemie, zu reagieren, sondern es hilft auch, wenn es Sondersituationen wie den Brexit zu bewältigen gibt. Nach wie vor herrscht beim Thema Brexit ein Stück Unsicherheit. Ich habe aber das Gefühl, dass viele Unternehmen in Hessen deutlich besser auf den Brexit vorbereitet waren, als ihre Branchenpartner in Großbritannien. Ja, der Brexit ist ein scharfer Schnitt in den Beziehungen der EU und Großbritanniens. Wir stellen aber auch fest, dass der Schmerz nicht so sehr daher rührt, dass man nun Zollformalitäten zu erledigen hat. Wir haben einen Partner verloren, der in vielen politischen Fragen unser Verbündeter war. Bei soliden Haushalten, bei der Offenheit für Fragen des Welthandels, in der Sicherheitspolitik und im Politikverständnis des pragmatischen Ansatzes. Dieser Schmerz wird noch lange anhalten“, so Lucia Puttrich.

Kontakt

Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund

Pressesprecher Europe-Ressort René Brosius

René Brosius

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