„Darmstadt ist ein trauriges Beispiel für die Salonfähigkeit von israelbezogenem Antisemitismus. Es muss endlich Schluss sein mit der Kooperation mit Israelhassern. Den nun geäußerten Schrecken über judenfeindliche Inhalte des antisemitischen Weihnachtsmarktes bei der Michaelsgemeinde in Darmstadt hätte man sich ersparen können, wenn man schon zuvor die Alarmzeichen wahrgenommen und einen solch hetzerischen Markt gar nicht erst zugelassen hätte. Die vergiftete Grundstimmung gegenüber Israel lässt offensichtlich jedes Gespür für judenfeindliche Tendenzen verlieren. Schon das Motto eines „antikolonialistischen“ Weihnachtsmarktes hätte aufschrecken lassen müssen, wird Israel doch von linksextremistischen und islamistischen Gruppen als Kolonie des Westens verunglimpft und damit dessen Existenzrecht bestritten. Auch der gewählte Kooperationspartner der Michaelsgemeinde ist fester Teil eines Netzwerkes, in dem sich die unterschiedlichsten extremistischen Gruppen wiederfinden. Wer Sympathien für solche Initiativen besitzt oder die Türen für deren antisemitische Aktivitäten öffnet, der baut keine Brücken, sondern stärkt den Antisemitismus in unserem Land. Ich warne daher ausdrücklich vor der Vereinnahmung durch israelfeindliche Aktivisten“, so der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Jüdisches Leben und den Kampf gegen den Antisemitismus, Uwe Becker.
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