Die Bundesregierung, die Stadt Frankfurt und die Landesregierung hatten gemeinsam zur Bewerbung Frankfurts um den Sitz der AMLA in die Landesvertretung geladen. Über 400 Gäste verfolgten die Veranstaltung vor Ort in Brüssel und über den Livestream. Hessens Finanzminister Michael Boddenberg hob hervor, wie gut die AMLA nach Frankfurt passe. Frankfurt sei durch den Flughafen, den Sitz von Europäischer Zentralbank und vieler großer Banken und anderer Finanzdienstleister sehr gut vernetzt. Minister Boddenberg betonte die digitale Infrastruktur mit dem größten Internetknotenpunkt der Welt und den vielen Rechenzentren in Frankfurt. Er führte weiterhin aus, wie wichtig der hohe Anteil an hervorragend ausgebildeten Menschen in Frankfurt und an den dort bestehenden Hochschulen und Universitäten sei. Dies sei einer der wichtigsten Standortvorteile beim Aufbau der neuen EU-Behörde.
09. November 2023
AMLA in Frankfurt – Deutschlands Bewerbung um den Sitz der EU‑Behörde zur Geldwäschebekämpfung
In seiner Keynote ging Bundesfinanzminister Christian Lindner darauf ein, wie sehr sich die Bundesregierung für den Standort Frankfurt engagiere. Er sagte erhebliche Finanzmittel für die Ansiedlung der Agentur zu. Auf die Frage nach dem nicht so guten Abschneiden Deutschlands beim Ranking der Geldwäschebekämpfung im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten betonte Lindner, dass gerade Verbesserungen in diesem Bereich der Grund für das besondere Engagement Deutschland für die AMLA wäre und Frankfurt hier der beste Ort in Europa sei.
Die Frankfurter Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst präsentierte drei unterschiedliche Vorschläge für den Sitz der AMLA – sowohl in der Innenstadt als auch im Gateway Garden, dem neuen Quartier direkt am Flughafen. Die anschließende Diskussion wurde von Detlef Fechtner, Chefredakteur der Börsenzeitung moderiert. In ihren Beiträgen betonten sowohl Regina Karoline Schueller, Direktorin des Frankfurter Büros der IFRS Foundation des International Sustainability Standards Board (ISSB), als auch Petra Hielkema, Chefin der European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA), das internationale Flair, die kurzen Wege und das gute Klima in einer multikulturellen und grünen Stadt wie Frankfurt, in der es sich hervorragend leben lasse.
Die Bundesregierung, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt werden die Ansiedlung und den Aufbau der AMLA in Frankfurt in finanzieller Hinsicht unterstützen und dafür zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die Mittel werden je zu einem Drittel von den Beteiligten über einen Zeitraum von fünf Jahren getragen werden. Die AMLA soll innerhalb der Europäischen Union die Führungsrolle bei der Bekämpfung von Geldwäsche einnehmen, sowohl im Bereich der Aufsicht als auch bei der Zusammenarbeit der zentralen Meldestellen. Gemeinsam mit den zuständigen nationalen Behörden soll sie EU-weit eine einheitliche Anwendung der Rechtsvorschriften sicherstellen.