Eingeladen hatten die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich gemeinsam mit dem Leibniz-Forschungsnetzwerk „Umweltkrisen - Krisenumwelten“, dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen – Goethe Universität Frankfurt“ sowie dem Leibniz-Forschungsverbund INFECTIONS.
Es bedarf national, europäisch und international noch vielfältiger Initiativen und Maßnahmen zur Bekämpfung und Verhinderung der Ausbreitung von antibiotikaresistenten Keimen. Prof. Dr. Nicole Deitelhoff vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung / Goethe Universität Frankfurt am Main betonte, dass Antimikrobielle Resistenzen (AMR) als latente Krise aufgrund anderer Krisen, wie der Covid-19-Krise sowie des Ukraine-Krieges, in den Hintergrund getreten sei. AMR fordere Millionen Menschenleben jedes Jahr. Allein in der Europäischen Union würde die Zahl auf über 30.000 geschätzt, sagte Deitelhoff weiter. Prof. Dr. Ulrich Schaible, Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds INFECTIONS, Forschungszentrum Borstel, führte aus, dass menschliche und tierische Gesundheit miteinander zusammenhängen, da Krankheiten vom Menschen auf Tiere und umgekehrt übertragen werden und sie deshalb bei beiden bekämpft werden müssen. Je mehr Antibiotika ihre Wirkung verlieren, desto stärker stünden die Errungenschaften der modernen Medizin auf dem Spiel, sagte Prof. Dr. Schaible weiter. Viele Operationen, vor allem Transplantationen, wären ohne die Wirkung von Antibiotika nahezu unmöglich.