Herausforderungen der nachhaltigen urbanen Transformation und ihrer Finanzierung

Wie gelingt die urbane Transformation in Zeiten des Klimawandels und wie kann dieser Wandel finanziert werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Reihe „Finanzwelt in Europa“.

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Die Hessische Ministerin für Bundes und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich und die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen hatten gemeinsam zu einer weiteren Veranstaltung der Reihe „Finanzwelt in Europa“ eingeladen – dieses Mal zum Thema „Herausforderungen der nachhaltigen Urbanen Transformation und ihrer Finanzierung“. Jens Jakob Happ, stellvertretender Vorstandssprecher Stiftung Urban Future Forum e.V. (UFF), erklärte zu Beginn die Arbeit der Stiftung und die von der Stiftung initiierten verschiedenen Veranstaltungsformate

Herausforderungen der nachhaltigen urbanen Transformation und ihrer Finanzierung
Jens Jakob Happ, Stiftung Urban Future Forum e.V. (UFF)

Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor em. der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, erläuterte die Folgen des Klimawandels für die Erde und die besonderen Herausforderungen der nachhaltigen urbanen Transformation. Bei dem Begriff der Nachhaltigkeit müsse man das gesamte sozial-ökologische System und zwar die drei Säulen „People, Planet, Profit“ betrachten, wobei Herr Happ als Architekt auch auf die Ästhetik als vierte Säule hinwies. Mosbrugger zeigte auf, dass es der Menschheit noch nie besser gegangen sei, aber der Natur zugleich nie schlechter. Es sei zu einer Übernutzung des Naturkapitals gekommen. Die CO2 Bepreisung sei ein guter Ansatz, aber wichtig wäre, dass die Erträge dementsprechend letztendlich klimawirksam eingesetzt würden.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Hendrik Kafsack, Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wurde die Metaebene verlassen und auf konkrete Projekte vor Ort in den Regionen geschaut. Wolfgang Münch aus der Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung der Kommission erläuterte den systemischen Ansatz bei der Regionalförderung bis 2027, vor allem für die Städte. Ergänzend verwies er auch auf das Neue Europäische Bauhaus (NEB), welches kreative Lösungen kreieren solle. Gottfried Milde, Sprecher der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturband Hessen, erklärte, dass bei dem Thema nachhaltige Finanzierung ein Umdenken stattgefunden und man z.B. auch beim Thema Bauen Anreize geschaffen habe. Hessen unterstütze z.B. sogenannte Klima-Kommunen mit einer 90%-Förderung. Er sieht Hessen bei dem Thema auf dem richtigen Weg, aber es sei viel Geld notwendig. Carlotta Ludig, Direktorin und Gründerin des hessischen Start-up Office für Microclimate Culvation, präsentierte sehr praxisnah, wie ihr Unternehmen mit der Begrünung durch Einjahrespflanzen einen aktiven Beitrag zur saisonalen Begrünung in Hessen leistet. Ihr Unternehmen, unterstützt auch durch den EFRE, ist spezialisiert auf Produktsysteme für freistehende vertikale und fassadengebundene saisonale Begrünung in urbanen Räumen. Die Diskussionsrunde war sich einig, dass viele innovative Projekte notwendig sind, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Dafür sei aber auch ein Bürokratieabbau u.a. bei den Bauvorschriften unabdingbar.

Herausforderungen der nachhaltigen urbanen Transformation und ihrer Finanzierung
Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger