ReHeatEU: Wärmepumpe - Jahrhundertchance für Industrie und Klima

Am 1. Februar 2023 diskutierten auf gemeinsame Einladung der Europaministerin Lucia Puttrich und des CEO von VIESSMANN Climate Solutions S.E., Thomas Heim, sowie Vertreter der EU-Kommission und des EU-Parlaments über die Wärmepumpe als Chance für Klima und Industrie miteinander.

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Thomas Heim betonte, dass in der aktuellen Energiekrise sowie in der Klimakrise die Regierungen eine Verantwortung hätten, Menschen mit Orientierung zu führen. Er lobte die Europäische Union für ihren großen Beitrag mit dem RePower EU-Programm. Viessmann plane, mehr als eine Milliarde Euro in Wärmepumpen zu investieren, um grüne Lösungen zu unterstützen, führte Heim weiter aus. Er hob hervor, dass die Wärmepumpe eine win-win Situation für Klima und Industrie schaffe. Die EU plane, zehn Millionen Wärmepumpen bis 2027 zu verbauen. Dabei gebe es Herausforderungen bei den Lieferketten sowie Investitionsstaus. Da ab Januar 2024 nur noch Heizanlagen mit 65 Prozent erneuerbaren Energien verbaut werden können, dürften die Menschen jetzt nicht von der Politik allein gelassen werden. In dem am gleichen Tag von der Kommission vorgelegten Industrieplan für den „Green Deal“ wird die Bedeutung der Wärmepumpe noch einmal hervorgehoben, da sie einen großen Beitrag zum europäischen Weg zur Netto-Null Industrie leisten könne. Hohe Strompreise sowie hohe Anschaffungskosten für die Wärmepumpe stellten laut Heim ein Problem dar, das eine Ablehnung der chancenreichen Technologie zur Folge haben könnte.

Ist die Wärmepumpe die Jahrhundertchance für Industrie und Klima?

An der Podiumsdiskussion nahmen neben Thomas Heim, Jutta Paulus, Europaabgeordnete und grüne Schattenberichterstatterin für die Verordnung der fluorierten Treibhausgase, Dr. Peter Liese, Koordinator der EVP im Umweltausschuss und Mechthild Wörsdörfer, stellvertretende Generaldirektorin der Generaldirektion für Energie der Europäischen Kommission, teil.

 

v.l.n.r. Diskussion mit MdEP Dr. Peter Liese,  Mechthild Wörsdörfer Europäische Kommission, stellvertretende Generaldirektorin der Generaldirektion für Energie, Moderator Markus Becker, DER SPIEGEL, Thomas Heim, CEO von Viessmann Climate Solutions SE
v.l.n.r. Diskussion mit MdEP Dr. Peter Liese, Mechthild Wörsdörfer Europäische Kommission, stellvertretende Generaldirektorin der Generaldirektion für Energie, Moderator Markus Becker, DER SPIEGEL, Thomas Heim, CEO von Viessmann Climate Solutions SE

Die Europaabgeordnete Jutta Paulus forderte, dass die Politik eine Richtung vorgeben müsse und dabei nicht alles durch den Markt geregelt werden könne. Sie kritisierte insbesondere das neue Emissionshandelssystem für den Gebäudesektor. Des Weiteren machte sie auf die vernachlässigte Weiterbildung und das Unwissen über Wärmepumpen aufmerksam. Auch forderte sie mehr Ehrgeiz bei der Vermeidung von F-Gasen und eine Beschleunigung des Ausstiegsplans der Erdgasverordnung. Der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese forderte eine leichte Dämpfung des Preises im Emissionshandelssystem. Gleichzeitig begrüßte er die Einigung für den Gebäude- und Verkehrssektor. Wärmepumpen müssten mehr gefördert werden, da selbst Fachkräfte oftmals eine ablehnende Haltung gegenüber diesen Technologien hätten. Mechthild Wörsdörfer (Europäischen Kommission) betonte, der „Industrieplan für den „Green Deal“ für das klimaneutrale Zeitalter“ solle ein Weckruf für die EU-Wettbewerbspolitik sein: Die Gasabhängigkeit müsse heruntergefahren und erneuerbare Energien stärker gefördert werden. Förderungen für den Umbau der Industrie seien erforderlich und durch eine Rahmengesetzgebung müssten Ziele und Label für Wärmepumpen vorgegeben werden. Insbesondere die Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien müssten beschleunigt werden. Bei der abschließenden Fragerunde waren sich die Diskutanten einig, dass die Europäische Union im Jahr 2030 global führend in der Produktion von innovativen Wärmepumpen werden solle. Markus Becker, Büroleiter des Spiegels in Brüssel, hat die Diskussion moderiert.

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