"Der Ukraine-Krieg, der NATO-Gipfel, die Umsetzung des Green Deal, die zukünftige Besetzung der hohen EU-Posten, die Wahl des Europaparlaments 2024: Sind das nur Themen der Brüsseler Blase? Wie ist die Stimmung in den Heimatländern der Journalistenrunde?" fragte der Moderator weiter.
Karin Axelsson sah positive Auswirkungen des NATO-Beitritts von Finnland und Schweden. Sie geht von einer Kooperation der nordischen Länder aus, wie bereits lange in der EU praktiziert. Klimaschutz sei für das Agrarland Dänemark ein wichtiges Thema. Schwierig sei die Frage des Beitritts der Ukraine zur Europäischen Union, denn Sonderregelungen würden in Dänemark eher kritisch gesehen.
Der Slowake Jaromir Novak beschrieb eine gespaltene Stimmung im Land. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung unterstützten Putin, die Parteien seien fragmentiert und uneinig in der Frage des Umgangs mit der Ukraine. Von den Parlamentswahlen im Herbst werde daher viel abhängen. Für Deutschland sah Gregor Mayntz in den kommenden Wahlen auf Länderebene intensive Diskussionen über Klimaschutz und Sicherheitspolitik. Die vorgezogenen Neuwahlen in Spanien am 23. Juli würden darüber entscheiden, ob dort eine neue rechte Regierung an die Macht kommen wird. Max Griera sah jedoch keinen direkten Einfluss der Wahl auf die aktuelle spanische EU-Ratspräsidentschaft. Umweltthemen seien wichtig, da Spaniens Landwirtschaft vom immer knapper werdendem Wasser abhängig sei. Die aktuelle Entscheidung des Europäischen Parlaments für die weiteren Beratungen des Kommissionsvorschlags für ein Renaturierungsgesetz bewertete Griera als wichtigen Umsetzungsschritt des Green Deals.
"Ja, die EU ist im Wahlkampfmodus," stellte Moderator Stabenow fest und die Journalisten stimmten zu.