Auf Einladung des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung Manfred Pentz und des Leibniz-Forschungsnetzwerks Östliches Europa fand am 20.05.2025 eine Veranstaltung mit dem Titel „Demokratie unter Druck, Krieg in Europa – Wohin steuert die akademische Freiheit in Osteuropa?“ statt. Referatsleiterin Dr. Parinas Parhisi hob in ihrem Grußwort die Bedeutung der Beziehungen zu osteuropäischen Staaten für die Landesregierung hervor. Außerdem unterstrich sie, dass die Bewahrung der Freiheit und der Demokratie Hand in Hand mit der Förderung von Wissen und Austausch gehe. Prof. Dr. Ulf Brunnbauer, Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, betonte in seiner Begrüßung, dass es ohne die akademische Freiheit kein freies Europa geben könne, welche insbesondere in Osteuropa vor spezifischen Herausforderungen stehe.
In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Prof. Dr. Diana Mishkova, Akademische Leiterin des Zentrums für Höhere Studien Sofia, Dr. Valeriya Korablyova, Fachbereich für Sozialwissenschaften der Karls Universität Prag, Dr. Gábor Egry, Institut für Politische Geschichte Budapest und Dr. Tomasz Poprawka, Direktor der Kontaktagentur für Polnische Wissenschaft (PolSCA). Zunächst wurde festgestellt, dass die akademische Freiheit vor allem durch Formen der (Selbst-) Zensur bedroht sei, die auf politischen, gesellschaftlichen oder internationalen Druck zurückzuführen seien. Die EU-Förderung habe positive Veränderungen bewirkt, aber es bestünden nach wie vor Ungleichheiten in der geographischen und fachlichen Perspektive.
Es wurde hervorgehoben, dass besonders die Sozialwissenschaften und die Geisteswissenschaften betroffen sind, die eine wichtige Rolle spielen, um soziale Realitäten in ihrer Komplexität zu verstehen und kritisches Denken zu fördern. Als wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Wissenschaftsfreiheit wurden finanzielle und akademische Transparenz in den Entscheidungsprozessen, Inklusion und die Anpassung der Wissenschaft zur besseren Zugänglichkeit vorgeschlagen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Peter Haslinger vom Herder-Institut aus Marburg für historische Ostmitteleuropaforschung.