Karin Müller, Staatssekretärin für Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung, eröffnete die Veranstaltung und plädierte dafür, weniger Bürokratie, schnellere Prozesse und einen besseren Service auf allen Ebenen umzusetzen. Da 80% der regulatorischen Vorgaben ihren Ursprung in Brüssel haben, müsse man hier frühzeitig auf das Gesetzgebungsverfahren einwirken, aber auch in Deutschland ein „Goldplating“ in der späteren Umsetzung vermeiden. Staatssekretärin Müller betonte, wie entscheidend ein Bürokratieabbau für die Stärkung der europäischen Demokratie sei und dies daher keinen Aufschub mehr dulde.
Günther Oettinger, Präsident der EBS, stellte in seiner Keynote heraus, dass der aktuelle Stand an Paragraphen und Bürokratie die Bürgerinnen und Bürger sowie die Industrie überfordere. Die Deutschen wollten zu viel, zu früh und zu komplex regulieren. Eine selbstbewusste Demut müsse das Maß der Dinge sein.
Prof. Dr. Diane Robers, Europa Institut der EBS, die die Veranstaltung moderierte, stellte zunächst die Mitglieder der Plattform Expert Advocacy Plattform vor. Die hochkarätigen Vertreter dieser Plattform präsentierten gemeinsam ein 10-Thesen-Papier, das sich mit der Fragestellung befasse, wie und wo man die vorhandenen Herausforderungen aufdecke und aus unternehmerischer Sichtweise lösen könne. Das Leitbild sei das juristische Vorbild eines ehrbaren Kaufmanns. Die Herausforderungen seien beispielsweise eine 61 Mrd. schwere Belastung des Deutschen Mittelstandes.
Andreas Kolb, stellvertretender Vorsitzender der Konzern Versicherungskammer, sieht in der Regulation auch positive Seiten wie bspw. die Klimaziele. Es könne jedoch nicht angehen, dass mit viel Zeit- und Kostenaufwand Berichte verfasst werden, die am Ende niemand lese.