„Sounding Board konkret“: Innovation und nachhaltiges Wachstum – Realitätstest für Europas Ambitionen

„Sounding Board konkret“: Innovation und nachhaltiges Wachstum -Realitätstest für Europas Ambitionen

Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung stand am 10. Juni 2025 die gemeinsame Veranstaltung vom Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung, Manfred Pentz, mit dem Sounding Board Mitglied Merck KGaA auf der Tagesordnung, an der auch ein weiteres Mitglied des Sounding Boards, die Deutsche Bank, auf dem Podium mitwirkte.

Das Thema mit dem traditionsreichen Unternehmen aus Hessen war: „Innovation und nachhaltiges Wachstum: Ein Realitätscheck für Europas strategische Ambitionen“. 
Minister Pentz eröffnete die Veranstaltung. Er berichtete über Maßnahmen zum Bürokratieabbau in Hessen sowie über hessische Impulse auf Bundes- und EU-Ebene. Zudem forderte er einen Kulturwandel in Verwaltung und Wirtschaft – Bürokratieabbau sei ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Jean-Paul El Ahl, Leiter des EU-Hubs bei Merck, betonte in seinem Impuls: Es gebe bereits Fortschritte auf EU-Ebene. Doch es brauche weitere Maßnahmen, um Europas Innovationskraft zu sichern.

MdEP Prof. Dr. Sven Simon, Vorsitzender des Ausschusses für konstitutionelle Fragen im Europäischen Parlament, kritisierte in seinem Impuls: Europa sei bei Innovationen im Rückstand. Grund sei die übermäßige Regulierung. Das EU-Gesetzgebungsverfahren müsse schlanker und effizienter werden. In der anschließenden Diskussion wurde das Thema kritisch beleuchtet. Trotz bestehender Probleme schätzte das Podium Europas Zukunft insgesamt optimistisch ein:

  • MdEP Marie-Pierre Vedrenne forderte eine stärkere Umsetzung bestehender Gesetze und klarere gemeinsame Ziele.
  • Ann-Sofie Rönnlund, Kabinettsmitglied der EU-Kommissarin Zaharieva, hob hervor, dass mehr Investitionen in Forschung und Start-ups nötig seien.
  • Malte Kilian, Leiter EU-Government Affairs bei der Deutschen Bank, plädierte für eine bessere Verbindung von öffentlichen und privaten Investitionen. Die Politik müsse weniger ins Detail gehen und stattdessen gute Rahmenbedingungen schaffen.
  • Jean-Paul El Ahl kritisierte die Komplexität der EU-Vorgaben und sprach sich für sektorübergreifende Ansätze aus.
  • Prof. Dr. Sven Simon ergänzte, dass die aktuellen „Omnibus-Pakete“ der Kommission nicht an die Wurzeln der Bürokratie gingen. Es brauche mutige, grundlegende Reformen.

Die Veranstaltung wurde moderiert von Dr. Detlef Fechtner, politischer Chefreporter der Börsen-Zeitung.