Das Thema mit dem traditionsreichen Unternehmen aus Hessen war: „Innovation und nachhaltiges Wachstum: Ein Realitätscheck für Europas strategische Ambitionen“.
Minister Pentz eröffnete die Veranstaltung. Er berichtete über Maßnahmen zum Bürokratieabbau in Hessen sowie über hessische Impulse auf Bundes- und EU-Ebene. Zudem forderte er einen Kulturwandel in Verwaltung und Wirtschaft – Bürokratieabbau sei ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Jean-Paul El Ahl, Leiter des EU-Hubs bei Merck, betonte in seinem Impuls: Es gebe bereits Fortschritte auf EU-Ebene. Doch es brauche weitere Maßnahmen, um Europas Innovationskraft zu sichern.
MdEP Prof. Dr. Sven Simon, Vorsitzender des Ausschusses für konstitutionelle Fragen im Europäischen Parlament, kritisierte in seinem Impuls: Europa sei bei Innovationen im Rückstand. Grund sei die übermäßige Regulierung. Das EU-Gesetzgebungsverfahren müsse schlanker und effizienter werden. In der anschließenden Diskussion wurde das Thema kritisch beleuchtet. Trotz bestehender Probleme schätzte das Podium Europas Zukunft insgesamt optimistisch ein:
- MdEP Marie-Pierre Vedrenne forderte eine stärkere Umsetzung bestehender Gesetze und klarere gemeinsame Ziele.
- Ann-Sofie Rönnlund, Kabinettsmitglied der EU-Kommissarin Zaharieva, hob hervor, dass mehr Investitionen in Forschung und Start-ups nötig seien.
- Malte Kilian, Leiter EU-Government Affairs bei der Deutschen Bank, plädierte für eine bessere Verbindung von öffentlichen und privaten Investitionen. Die Politik müsse weniger ins Detail gehen und stattdessen gute Rahmenbedingungen schaffen.
- Jean-Paul El Ahl kritisierte die Komplexität der EU-Vorgaben und sprach sich für sektorübergreifende Ansätze aus.
- Prof. Dr. Sven Simon ergänzte, dass die aktuellen „Omnibus-Pakete“ der Kommission nicht an die Wurzeln der Bürokratie gingen. Es brauche mutige, grundlegende Reformen.
Die Veranstaltung wurde moderiert von Dr. Detlef Fechtner, politischer Chefreporter der Börsen-Zeitung.